Liebe Frauen, heute
ist Euer Tag. Sagt man (Mann) jetzt: Herzlichen Glückwunsch. Ich denke,
eher nicht. Weil es noch eine Menge weltweit für Euch zu tun gibt. Stichworte:
Gleicher Lohn bei gleicher Arbeit, Zwangsehe, Doppelbelastung in der Familie
und im Beruf, Ehrenmord…
Und wenn Ihr für
Eure Rechte auf die Straße geht, wie vor zwei Tagen in Istanbul, werdet ihr von Sicherheitsorganen niedergeknüppelt
oder mit Gummigeschossen traktiert. Bei solchen Szenen schäme ich mich immer für
mein Geschlecht, als Ex-Polizist sowieso.
In manchen
Kulturen und Ländern werdet Ihr immer noch versteckt und müsst Euch von Kopf
bis Fuß verschleiern, so dass nichts mehr von euch zu sehen ist. Herman van Veen hat dazu vor vielen Jahren ein
Lied geschrieben: „Ich bin verhüllt von Kopf bis Fuß. Und mich erreicht kein
Blick, kein Gruß, so streng wie ich verpackt bin. […] Ich fühl mich hier in
eurem Land wie eine Fatima Morgana […]. Wie gerne reicht ich euch die Hand. Mir
bleibt verwehrt und unbekannt, was euch bewegt, weil ich verwunschen bin.“
Das folgende Foto, aufgenommen auf einem Flohmarkt in Nordrehein-Westfalen, versehen mit
dem Text des holländischen Liedermachers als Bildunterzeile, habe ich vor
einigen Jahren ausgestellt. Ein Betrachter merkte an: „Ich
hoffe, du hast die Frau vorher gefragt, ob du sie ablichten darfst? Wenn nicht, finde ich das unter aller Sau.“
Ich werde jetzt
dieser Meinung mal Rechnung tragen. Die Frau hat sehr schöne Augen. Mit der
jetzigen Darstellung würde ich ihr die letzte Würde nehmen.
Und die Würde
lasst Euch nicht nehmen. Nur eine Bitte habe ich und zitiere eine Frau:“ Bleibt
bei eurem Gleichstellungsbemühen Frau, Ihr müsst nicht im Stehen pinkeln.“
Zum Schluss noch
einmal Herman van Veen: „Die Männer haben ihren Krieg; verlieren sie, bleibt
noch der Sieg, das Fleisch der Frauen. Sie fürchten uns als tiefsten Feind, erst
wenn Fatima nicht mehr weint, kann man dem Frieden trauern.“
Alles Gute….