Freitag, 27. September 2024

Schalke - Friedhof

 

Auf Schalke…

…herrscht zurzeit Untergangsstimmung. Trotz großer Ambitionen beim Start in die 2. Fußball-Bundesliga befindet sich die Mannschaft zurzeit in der Abstiegszone. Platz 16. Der sportliche Leiter, Marc Wilmots, und der Trainer, Karel Geraets, wurden nach dem letzten Debakel – 3:5 gegen Darmstadt trotz 3:0 Führung - freigestellt, also rausgeschmissen. Friedhofsruhe herrscht eigentlich „auf Schalke“ nie.  Das haben Generationen seit 1904 erfahren müssen – Vorstände, Spieler und Fans.

 

Das Schalke-Feld auf dem Sutumer Friedhof

Friedhofsruhe findet man nur auf dem nahe gelegenen Schalke-Friedhof in Gelsenkirchen-Sutum, in Sichtweite der Arena. Auf dem Schalke-Feld können seit 2012 die Spieler und Fans über den Tod hinaus mit ihrem Verein verbunden bleiben. Bei unserem letzten Besuch strahlte der Himmel in den Vereinsfarben über den Grabstätten. So singen die Fans bei jedem Heimspiel ihre Hymne: „Blau und Weiß, wie lieb' ich dich - Blau und Weiß, verlass mich nicht - Blau und Weiß ist ja der Himmel nur, der Himmel nur - Blau und Weiß ist unsere Fußballgarnitur…“


Willi Koslowski "Der Schwatte" starb in diesem Jahr

Eine Schalker Fußball-Legende Reinhard ("Stan") Libuda

Einmal Schalker - immer Schalker


In Sichtweise - die Schalke-Arena

Donnerstag, 5. September 2024

Leseratten und Dorfdeppen

 

Ich bin eigentlich keine Leseratte. Also, was Romane betrifft. Eher Sachbücher. Am besten die, die man nicht in einem durchlesen muss. Vor langer Zeit hat mir ein Polizeikollege ein Buch empfohlen und gleich in die Hand gedrückt. „Das Buch ist etwas für dich.“ Natürlich ein Thriller – ein Krimi, der in Tokio spielt. Ein Mädchen (7) wird entführt und später ermordet aufgefunden. Der Täter verschwindet mit dem Lösegeld. Der Fall bleibt ungelöst.  Ein sog. Cold Case.

Im Mittelpunkt der Geschichte der Polizeisprecher eines kleinen Polizeireviers. Sein Name: Yoshinobu Mikami

Vierzehn Jahre später verschwindet auch seine Tochter. Die Jagd beginnt. Passt, denke ich. Und fange an. Der Nachteil. Das Buch hat knapp 760 Seiten und ganz viele japanische Namen. Drei Versuche liegen hinter mir. So bis Seite 50 bin ich jedes Mal gekommen. Dann der Abbruch, weil mich andere Dinge und Interessen trieben. 

 

"64" von Hideo Yokoyama erschienen im Atrium Verlag Zürich

Kurze knappe Statements. Meist in den sozialen Netzwerken. Facebook, Instagram und jetzt sogar TikTok. Da werde ich fast schon zum Missionar. Wie sagte einst jemand über die digitale Welt. Früher hatten die Dorfdeppen einen begrenzten Raum, heute treiben sie sich im Netz herum. Ich fordere eine TikTok-Polizei. Aber bis die Politik reagiert, haben die Deppen längst die Welt erobert.

Ich glaube, ich starte im nächsten Urlaub den vierten Leseanlauf - im Strandkorb an der Ostsee. Das Handy bleibt aus. Aber wahrscheinlich reicht der Kurzulaub für die 760 Seiten nicht aus.