Vor 47 Jahren wolltet ihr mit uns gehen. Jetzt macht ihr nach langem
hin und her Schluss. Dumme alte Männer haben unsere Liebe kaputt gemacht und uns mit
Lügen zur Zwangstrennung getrieben, kurz vor der Goldenen Hochzeit.
Schade. Wir
bleiben Freunde.
Freitag, 31. Januar 2020
Mittwoch, 22. Januar 2020
Vor 75 Jahren - Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz
„An den Holocaust
erinnern, Antisemitismus bekämpfen“. Unter diesem Titel findet morgen die Gedenkfeier
in Jerusalem statt. Staatsgäste aus der
ganzen Welt, unter ihnen Bundespräsident Walter Steinmeier, werden in der
Gedenkstätte Yad Vashem erwartet.
Das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gilt als Symbol für
den Holocaust. Rund eine Millionen Menschen, meist jüdischen Glaubens, wurden
dort ermordet oder starben an den Folgen von Folter, Krankheit, Hunger oder
Erschöpfung. Nach der Befreiung vor genau 75 Jahren durch die sowjetische Armee im Januar 1945 starben noch viele der etwa
7000 geretteten Häftlinge.
Antisemitismus ist nicht nur in Deutschland ein Problem,
sondern weltweit. Der Hass auf Menschen jüdischen Glaubens wird u. a. auch
durch die sozialen Netzwerke befeuert und endet häufig in Taten. Wie zuletzt extrem
in Halle, als ein rechtsextremer Attentäter die Synagoge stürmen wollte. Als
ihm das nicht gelang, tötete er wahllos zwei Menschen und verletzte ein Paar
schwer. Aber die Ablehnung und Feindschaft beginnt schon im Kleinen, auf dem
Schulhof, wenn „Jude“ als Schimpfwort benutzt wird, vielleicht gedankenlos. Deshalb geht es nicht
um Schuld oder Abrechnung, sondern gegen das Vergessen dieser Gräueltaten im
Namen Deutschlands. Oft höre oder lese ich: „Was habe ich oder meine Generation
damit zu tun. Das ist alles lange her. Damit muss endlich Schluss sein.“ Wenn man Geschichtsbewusstsein und nationale
Verantwortung ernst nimmt oder einfach nur gerne Deutscher ist, eine ganz
Menge. Und Deutschland muss dankbar sein, dass es so schnell nach dem schlimmsten
aller Kriege wieder in die Weltgemeinschaft aufgenommen wurde und heute eine
gewichtige Rolle in der Weltpolitik spielt.
Mich hat das Thema immer schon interessiert. Auch weil mein
Geschichtslehrer in den 1960er-Jahren mit der notwendigen Ernsthaftigkeit, aber
auch Sensibilität, uns Schülern die Auswirkungen des Nationalsozialismus näher
gebracht hat.
Ich wollte immer mal nach Israel. Dem Land, das für die Überlebenden
der Shoa eine neue Heimat wurde, mit allen politischen Schwierigkeiten und
Anfeindungen der Nachbarstaaten.
Im letzten Jahr war ich mit einer Reisegruppe der
International Police Association dort. Die Besichtigung der Gedenkstätte Yad
Vashem und die Begegnung mit Michael Maor, einem Überlebenden der Verfolgung
durch die Nazis, blieben die emotionalsten Höhepunkte. Der 86-Jährige hat als Kind
beide Elternteile durch die Nationalsozialisten verloren und kam als
12-Jähriger nach Palästina. Michael Maor starb kurz nach unserem Besuch.
Eins habe ich in Israel gelernt. Die Menschen in dem kleinen
Land leben nach dem Motto: Nie wieder darf uns so etwas passieren. Vielleicht
erklärt diese Einstellung manche militärische Überreaktion.
In Yad Vashem ist dokumentiert, wozu Menschen in ihrer
Verblendung und in ihrem Hass fähig sind.
Infos: https://www.yadvashem.org/de.html
Mittwoch, 15. Januar 2020
BB - Der letzte Krupp
Berthold Beitz war
einer der berühmtesten Manager Deutschlands, Generalbevollmächtigter und
Vorstandsvorsitzender vom Essener Stahlunternehmen „Krupp“. Seine größte
Leistung allerdings: Während des Zweiten Weltkriegs retteten er und seine Frau
Else in Polen hundert jüdischen Zwangsarbeitern das Leben. Das Ehepaar stufte sie als unentbehrlich für seine
Fabriken für die Ölindustrie ein. Erst Jahre später wurde die mutige Tat
bekannt. 1973 erkannte die israelische Gedenkstätte „Yad Vashem“ das Ehepaar
Beitz als „Gerechte unter den Völkern" an. Berthold Beitz lehnte über
Jahre die Ehrung ab. Bei seiner Rede in Jerusalem weinte er. Ungewöhnlich für
so einen taffen Manager.
Büste von BB im Museum Folkwang des Künstlers Bertrand Freiesleben
Auf der Höhe des
deutschen RAF-Terrorismus Ende der 1970er-Jahre wurden viele Repräsentanten aus
Politik und Wirtschaft Deutschlands ermordet. Auch der Essener Industriemanager
stand auf den Todeslisten der Bader-Meinhoff-Bande und seinen Nachfolgern.
So kam ich als junger
Polizist, als einer von vielen Personenschützer des SEK, mit Berthold Beitz in
Kontakt. Eine kleine Begebenheit bleibt mir in bester Erinnerung. Bei den
vielen Terminen über Tag kamen wir jungen Schutzmänner auch immer etwas auf die
Gabel, während die „hohen Herrschaften“ irgendwo im Gebäude tagten und aßen.
Wir hatten gerade unser Essen serviert bekommen, als ganz aufgeregt der Fahrer
von Berthold Beitz zu uns Personenschützer kam: “Los, wir müssen weg, der Chef möchte
aufbrechen“. Für alle hieß das normalerweise: „Pech gehabt, mit leerem Magen
auf zum nächsten Treffen.“ Ich ging, was eigentlich unüblich war und meine
Kollegen zu dem Spruch hinreißen ließen: „Das kannste Du nicht machen“, zu
Berthold Beitz und bat um 15 Minuten Verzögerung der Abfahrt. Der Unternehmer:“
Lassen Sie sich Zeit, ihr Jungs müsst ja für meine Sicherheit gestärkt sein.“
Eine kleine Geste am Rande von einem der größten Industriemanager in der
deutschen Wirtschaft.
Berthold Beitz starb kurz vor seinem 100. Geburtstag. Er liegt auf dem Friedhof in Bredeney, am Rande der Ruhestätten der Familie Krupp, neben seiner Frau Else. Bis zum seinem Tod wohnte der 99-Jährige in seiner Villa in der Straße Weg zur Platte 37. Leider wurde das Haus, in das Mächtige dieser Welt zu Gast waren, nicht unter Denkmalschutz gestellt.
Die Beitz-Villa im Stadtteil Bredeney
Freitag, 10. Januar 2020
Deutschland - ein Paradies für kriminelle Organisationen…
…und der Gesetzgeber und die Politiker schauen zu.
Im Kampf gegen kriminelle Clans hält es der Berliner
Bezirksbürgermeister in Neuköln, Martin Hikel (SPD) für unausweichlich, neue
rechtliche Instrumente zu schaffen. „Die Beweislastumkehr muss kommen, sie wird
kommen“, sagte er am Donnerstagmorgen im Interview bei ntv. „Wenn da jemand mit
einem riesigen Batzen Geld auftaucht und eine Immobilie kaufen möchte, kann man
im Vorhinein sagen: ‘Weis’ mir mal bitte nach, woher das Geld kommt“, so der
SPD-Politiker. (Quelle: Gewerkschaft der Polizei Berlin)
In das gleiche Horn stößt schon seit Jahren Sebastian
Fiedler, der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter. Er behauptet,
dass Deutschland ein Paradies für Geldwäsche ist.
Warum tut die Politik, insbesondere aus dem liberalen und
konservativen Lager, nichts gegen diesen Umstand.
Schon 2017 machte sich Oliver Welke in der „heute Show“ über
das Geldwäscheparadies Deutschland lustig.
Montag, 6. Januar 2020
Sonntags am See
Trotz des Schmuddelwetters gings es raus zum Baldeneysee. Da der Fotoapparat immer dabei ist, kommt hier meine Bilderausbeute.
Leider hatte ich nicht das
entsprechende Objektiv an der Kamera. So musste ich mit 35mm auskommen.
Meine Frau hat die drei
Nutrias im Hafen von Haus Scheppen entdeckt. Zunächst dachten wir von Weitem an
drei Kaninchen oder Igel. So auf 10 Meter kamen wir dann doch ran. Die Drei mummelten
trotzdem ruhig vor sich hin. Vielleicht weil uns ein Drahtzaun trennte oder in der
Nähe ein größerer Exemplar (Mutter?) Wache hielt ;-)
Einen Tag vorher habe ich
mich noch geärgert. Also, rein fotografisch. Liefen doch drei Rehe seelenruhig
am helllichten Tag gegen 13.00 Uhr vor unserem Wohnhaus über die Straße. Bevor ich fotografisch schussbereit war, waren die Drei verschwunden.
Eigentlich fotografiere ich
lieber Menschen („I shoot people“), aber so ein Tierfoto nehme ich gerne
mit. Wie vor vielen Jahren auch einen Dachs, der sich in der Nacht auf unserer
Straße durchfutterte. Wir wohnen schon echt schön hier im Ruhrgebiet.
Auf Pokemon-Jagd war ich aber nicht.
Samstag, 4. Januar 2020
Diether und Diether – 20. Todestag von Diether Krebs
Ein kleiner Findling liegt auf dem Familiengrab im
Südostviertel und Stadtteil Huttrop. Daneben einen Strauß weißer Tulpen. So
einfach und bescheiden wie seine letzte Ruhestätte verlief das Leben von Diether Krebs nicht. Das war eher
aufregend. Der gebürtige Essener und Folkwangschüler war ein ganz großer
seines Fachs. Er wurde nur 52-Jahre alt und starb heute vor 20 Jahren an einer
Krankheit, die seinen Namen trägt. Seine Ehefrau Bettina
Freifrau von Leoprechting-Krebs folgte ihrem Ehemann sechs Jahr
später. Auch ihren Name ziert ein kleiner Findling. Sie arbeitete als Dolmetscherin am Thalia Theater in Hamburg.
Das H im Vornamen ist eher ungewöhnlich. Diether hat es von
seinem Patenonkel erhalten. Diether Posser (1922-2010) war Rechtsanwalt und
SPD-Politiker, Finanzminister und stellvertretender Ministerpräsident in Nordrhein
Westfalen in der Regierung von Johannes Rau (1978 – 1988). Als Personenschützer
habe ich ihn in dieser Funktion kennen und schätzen gelernt. Er war dafür
verantwortlich, dass ich in dieser Zeit in die SPD eingetreten bin. Die beiden
Diethers ruhen in Sichtweise auf dem Ostfriedhof.
Zurück zum Patensohn. Er ist uns immer noch in seiner Rolle als
Schwiegersohn von Ekel Alfred („Ein Herz und eine Seele“) und in seinen
humorvollen Auftritten („Sketchup“) in guter Erinnerung. Als er schon schwer
krank war, ging Diether Krebs noch auf Tournee und drehte den Kultfilm „Bang Boom
Bang“. „Gehste inne Stadt, wat macht dich da satt, 'ne Currywurst…“ Dieses
Lied, das meist Herbert Grönemeyer zugeschrieben wird, stammt aus der Feder von
Diether Krebs. Er war eben so ein richtiger Junge aus dem Ruhrpott. Neben den
Findlingen der Eheleute Krebs liegt ein Schild. Darauf steht: unvergessen. Stimmt.
Mein Frau und ich haben die Beiden heute besucht. Und seinen Onkel auch.
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