Seit vielen Jahren existiert bei der WAZ-Mediengruppe das „Zeus-Projekt“
(Zeitung und Schule). Die Kinder/ Jugendlichen werden von erfahrenen Redakteuren
betreut, suchen sich eigene Themen, recherchieren und schreiben Artikel,
Reportagen und Kommentare. So habe ich viele von den jungen Reportern in meiner
aktiven Berufszeit kennengelernt, die über die Arbeit der Polizei schreiben
wollten. In der vergangenen Woche erschien ein eindrucksvoller Beitrag von Helin Köseoglu.
Die 15-jährige besucht die Klasse 8a des Essener Gymnasiums Nord-Ost. Mir hat ihr
Kommentar so gut gefallen, dass ich ihn hier im Rentnerblog veröffentlichen
möchte. Danke Helin für Deine Gedanken „Was ist los mit unserer Welt?":
„Die Welt ... ein grausamer Ort mit
Menschen, die leiden. Menschen, die denken, dass Geld alles sei und ohne Geld
nichts ginge. Und jetzt sitze ich hier und schreibe als 15-jähriges Mädchen mit
meinem Smartphone in der Hand und denke über unsere Welt nach.
Während ich hier sitze, gibt es vielleicht in anderen Ländern auf unserer Welt
Kinder, die nächtelang dafür arbeiten müssen, ein neues Modell meines Handys
rauszubringen. Sie leiden und bekommen nur wenig Geld, um etwas Brot kaufen zu
können, welches sie tagelang mit ihrer gesamten Familie teilen müssen. Das ist
für uns unvorstellbar.
Wie soll sich unsere Erde entwickeln?
Es gibt Kinder, die nicht zur Schule dürfen, da sie arbeiten müssen. Sie dürfen
sich nicht weiter entwickeln, ihr Wissen nicht steigern oder ihr Wissen in die
Welt bringen.
Aber wie soll sich die Erde denn bitte entwickeln?
Wenn Kinder nicht gebildet werden, wenn sich alles nur ums Geld dreht und alles
bombardiert wird? Wenn Tausende Menschen wegen der Politik sterben müssen, wenn
Kinder alleine von der anderen Seite der Welt flüchten müssen, um ihr Leben zu
retten – um nicht zu sterben? Wenn Frauen in anderen Ländern untergeordnet
werden und stundenlang arbeiten müssen und trotzdem sehr wenig Geld verdienen?
Wenn Diktatur herrscht in einer Gesellschaft, die so fortgeschritten ist? Wenn
es keine Demokratie mehr gibt, wenn Menschen davon abgehalten werden, für ihre
Rechte zu protestieren?
Langsam fängt die Welt an, nicht
füreinander zu kämpfen, sondern gegeneinander zu konkurrieren. Sie fängt an,
sich selbst und die Menschen zu zerstören.
Öffne deine Augen und sieh das Richtige: Die Rechte der Menschen und den
Frieden auf der Welt.“
Kinder im Krieg leiden besonders (Pixabay-Foto)