Sonntag, 18. Februar 2018

Mit Dank im Kampfmodus ins neue Lebensjahr



Vielen, vielen Dank für die vielen Geburtstagwünsche. Der erste war Rainer aus Kettwig, der letzte Wolfgang aus Neuseeland. Die Nachricht kurz vor Mitternacht kam ja auch vom anderen Ende der Welt.  Ganz besonders möchte ich mich aber bei einer Familie für die lieben Worte bedanken. Ihr habt die Vier aus Mazedonien  schon in meinen Beiträgen oder in meinem Blog „ausserdienst.blogspot. de“ kennengelernt. Sashko Gjorgjievski schrieb:Der Geburtstag kommt jedes Jahr, aber Freunde wie du kommen nur einmal im Leben. Wir sind so froh, dass du in unser Leben gekommen bist. Alles Gute zum Geburtstag, Herr Klein.“ Wir sind uns Mitte letzten Jahres begegnet.
Jetzt bin ich mit 65, ein richtiger Rentner, obwohl ich ja schon seit drei Jahren zu Hause bin. Polizisten dürfen ein bisschen früher in Rente gehen, weil wir in unseren Dienstjahren gegen „Tiger und Löwen“ gekämpft haben, obwohl es bei mir 21 Jahre in der Pressarbeit eher gegen Papiertiger ging. 
Und für die mazedonische Familie Gjorgjievski kämpfe ich noch gerne als Pensionär weiter, gegen kranke Systeme, Verwaltungshürden oder verrückte Regularien, erst am vergangenen Mittwoch noch in einer Krankenhausverwaltung. Leider habe ich dieses Mal verloren. Der kleinen fast blinden Sara (9) wurde in einer Klinik  die Behandlung verwehrt, weil die Kostenübernahme nicht geklärt ist. Der Vater hätte sogar die Untersuchung selbst bezahlt trotz seiner beschiedenen finanziellen Möglichkeiten. Das musste ich der Familie mitteilen, die trotz eines Termins im Wartezimmer ausharrte. Ihre Mutter weinte bitterlich, ihr Vater war fassungslos. Ich hätte mitheulen können, so entwürdigend und deprimierend war diese Situation. Wie geprügelte Hunde sind wir vom Klinikgelände geschlichen, fanden erst wieder Trost bei der McDonald’s Kinderhilfe im „bunten Schloss“ im Grugapark, wo viele kleine kranke Kämpfer mit ihren Eltern und Geschwister wohnen. Sashko und Olivera haben im letzten Jahr alles aufgegeben. Ihre Heimat, ihre festen Arbeitsstellen, ihre Familie und Freunde. Verlassen für Ihre schwer kranke Tochter Sara, damit sie hier die besten Heilungschancen hat. Unter der jetzigen Situation leidet auch Marko, ihr kleiner siebenjähriger Bruder. Sashko benötigt im Moment nur eine feste bescheidene Arbeitsstelle. Er ist flexibel, lernt fleißig deutsch, spricht hervorragend englisch, hat tolle Umgangsformen, möchte keinem auf der Tasche liegen, schon gar nicht dem Staat.
Mein Geburtswunsch ist es,  dass wir diesen Kampf gegen die Krankheit von Sara gemeinsam gewinnen werden, dass wir schnell eine Arbeitsstelle für Sashko finden, dass es der kleinen Familie Schritt für Schritt besser geht.  Dafür lege ich auch gerne meinen Indianerschmuck an, denn die Ureinwohner Amerikas waren mir schon immer sympathischer als die Cowboys. Eine Arbeitskollegin sagte bei Problemvorgängen:“ Gib’ Uwe den Fall, der beißt sich fest.“ Ja, mache ich mit Leidenschaft, wenn es um Ungerechtigkeiten, Ignoranz, Inhumanität geht.
So, und jetzt freue ich mich auf das nächste Lebensjahr.

 Wir werden von Saras Mama fotografiert

 
Das Symbol auf Saras Brust sagt alles. Das Foto hat der kleine Marko gemacht


P.S. Am Freitag, den 16.3.2018, um 17.00 Uhr, führe ich eine Gruppe durch das schönste Haus von Essen, dem bunter Hundertwasserhaus der McDonald’s Kinderhilfe. Bei diesem Termin sind noch Plätze frei. Wer als etwas über die Stiftung der Kinderhilfe, Geschichten von Familien von den dort auf Zeit wohnenden Familien hören oder ein Blick in das phantastische Kunstwerk werfen möchte, schreibe mit eine persönliche Nachricht.

Samstag, 10. Februar 2018

Ich lieb' dich noch



Meine Sabine sagte mal: “Ich liebe zwei Männer, dich und Herman van Veen.“ Na bitte, das ist doch mal ein Kompliment. Und der holländische Liedermacher, Clown, Maler, Schauspieler, Erfinder von Alfred Jodocus Kwak hat eines der schönsten Liebeslieder für ältere Ehepaare gesungen. "Ich lieb' dich noch, nach all der langen Zeit, ich lieb' dich noch..." Ursprünglich stammt das Lied im Original von Jacques Brel „La Chanson des vieux“.
Und nach fast 46 Jahren können wir da mitreden. Das Foto von uns entstand 1971 im  Stadtwald von Gelsenkirchen-Buer. Meine Eltern feierten ihre silberne Hochzeit dort in einem städtischen Heim, idyllisch im Grünen gelegen. Die "Silberne" haben wir schon lange hinter uns, gehen stramm auf die "Goldene" zu.  In dem Gebäude, in dem unsere Großfamilie damals feierte, ist heute ein Waldorfkindergarten. Passt doch irgendwie zum Beginn unserer Lebens- und Liebesgeschichte. Als wir ein Jahr später heirateten, sagte mein Vater: "Kinderehe!" Hat doch lange gehalten, unsere Kinderehe?
Hier könnt ihr beide Versionen hören: 
Herman van Veen : https://www.youtube.com/watch?v=lN4rOgNl4BA
Jacques Brel: https://www.youtube.com/watch?v=dU-OD5_Dxrs
   
Ein Jahr nach dieser Aufnahme haben wir geheiratet

Freitag, 9. Februar 2018

Eine Familientragödie - Vater sucht dringend Arbeit



Wie kann dieser Familie geholfen werden? Sara sitzt auf dem Teppich und spielt mit riesig großen Legosteinen. Das macht sie jeden Tag und ist dabei sehr glücklich. Das Mädchen ist 9 Jahre alt, schwer krank, fast blind und in ihrer Motorik stark eingeschränkt. „Papa, ich sehe nur noch schwarz“, hat sie letztens gesagt. Dann tastet sie sich an der Wand entlang auf dem Weg zur Toilette.
2008 kam Sara in Skopje, der Hauptstadt Mazedoniens, zur Welt. Die ersten zwei Jahre entwickelte sie sich wie jedes Kind ganz normal. 2010 bekam ihre Mutter Olivera (38) ihr zweites Kind, somit Sara einen kleinen Bruder. Die Freude über die Geburt von Marko werte nicht lange. Fast gleichzeitig stellten die Ärzte bei der 2-Jährigen einen Gehirntumor fest. Das heile und glückliche Familienleben geriet aus den Fugen.
Insgesamt vier Mal musste Sara in den Folgejahren operiert werden. Die Narben am kahlen Kopf zeugen von diesen Eingriffen. Die medizinische Behandlunsodyssee über Istanbul endete Mitte letzten Jahres im Universitätsklinikum Essen. Hier gibt es das beste Protonenzentrum Deutschlands. Der Tumor in Saras Kopf war nämlich wieder gewachsen. Die 9-Jährige musste sechs Wochen jeden Tag von montags bis freitags bestrahlt werden, dabei gingen ihr die wunderbaren schwarzen Locken verloren. Die Familie wohnte während dieser Zeit bei der McDonald’s Kinderhilfe im Hundertwasserhaus im nahegelegnen Grugapark, ein Zuhause auf Zeit für die Eltern und Angehörigen schwer kranker Kinder.  Dort arbeiten meine Frau und ich als ehrenamtliche Mitarbeiter. Ich lernte die sympathische Familie näher kennen.
Sie entschloss sich nach Abschluss der Strahlentherapie im Dezember zu einem drastischen und mutigen Schritt. Obwohl es ihnen in ihrem Heimatland Mazedonien, im Vergleich zu anderen Familien, relativ gut ging, wollte sie ihn Essen ein neues Leben beginnen. Ein Leben für Sara, weil die Behandlungsmethoden hier die besten sind. Ihr kleiner Bruder Marko (7) geht mittlerweile in Holsterhausen zur Schule.
Mit Hilfe von Freunden bezogen die Vier eine kleine bescheidene Wohnung im Stadtteil Altendorf. Nicht die beste Wohngegend in Essen. Egal. Die Familie war dankbar.
Sie kann in Deutschland bis zum Abschluss aller noch notwendigen Behandlungen für Sara im Zusammenhang mit der Protonentherapie in Deutschland bleiben. Die letzte Nachuntersuchung ist in zweieinhalb Wochen. Eine der vielen Sorgen, neben der Hauptangst um die Gesundheit des Mädchens, ist das Bleiberecht und die finanziellen Lage. Bislang lebt die vierköpfige Familie von ihren Ersparnissen. Staatliche Zuwendungen gibt es nicht. Und dann?
Vater Sasko (44) sucht jetzt dringend eine feste Arbeitsstelle in Essen oder in der näheren Umgebung. Zuletzt war er im Management als Teamleiter eines Getränkevertriebs in Skopje tätig. Er hat eine abgeschlossene Schulbildung, spricht sehr gut englisch, lernt fleißig die deutsche Sprache und hat hervorragende Umgangsformen. In jüngeren Jahren hat er sechs Jahre auf einem Kreuzfahrtschiff als Kellner gearbeitet. „Ich würde für Sara und meine Familie fast jede feste Arbeit annehmen“, sagt er.
Für mich ist die momentane Gesamtsituation der kleinen Familie eine Tragödie. Deshalb meine Bitte und Fragen: Wer könnte Saras Vater (44) eine Arbeitsstelle bieten? Wer hat eine Idee oder einen Vorschlag? Für alle Anregungen sind wir dankbar? Bitte schickt mir eine persönliche Nachricht.
 



Die Familie in ihrer kleinen Altendorfer Wohnung 

 Sara drückt ihre Mama

 Vor der Therapie mit mir im Hundertwasserhaus, da hat Sara noch ihre Locken

 Sara tröstet die weinende Felicia (2), sie hat die gleiche Krankheit

Sara spielt gerne mit den großen Legosteinen

 alle Fotos © Uwe Klein

Freitag, 2. Februar 2018

Mein Bruder



„Mein Bruder ist ein Maler“, sang einmal Udo Jürgens. „Mein Bruder ist ein Heiler“, möchte ich sagen. Manfred ist zwei Jahre älter als ich, war Realschullehrer und hat nebenbei als Heilpraktiker seit 1993 gearbeitet. Durch ihn sind meine Frau und ich zur klassischen Homöopathie gekommen. Er hat mich vor über 20 Jahren von einer chronischen Krankheit geheilt, vor die mein behandelnder Arzt ratlos stand und mir schon ein schwierige Operation angeraten hat. Ich möchte die Schulmedizin gegen alternative Heilmethoden nicht ausspielen. Als ich zum Beispeil am Montag am Auge operiert wurde, habe ich mich parallel auch homöopthisch behandeln lassen. Vielleicht hat dies mich so schnell wieder durchblicken lassen. Beides hat ihre volle Berechtigung. Was die klassische Homöopathie ausmacht, erklären mein Bruder  und sein Kollege in dem Video.
 https://www.youtube.com/watch?v=DX1YXWVkI1k



Mein Bruder Manfred im Interview
Foto: Youtube/ Screenshot