Montag, 9. Mai 2022

Oben ohne – nicht bei Facebook

 

Oh je, ich habe die gelbe Karte vom Facebook-Schiedsgericht gekriegt. Da ist den Tugendwächtern im Silicon Valley ein Beitrag von mir aufgefallen und blockiert worden, den ich zunächst in eine geschlossene Gruppe gepostet habe.  Stein des Anstoßes war das Foto dazu. Beim nächsten Mal gibt es Rot, so der Account-Inhaber.

Es ging um  die Reproduktion des Titelbildes einer Mitgliederzeitschrift der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Das Foto war den Zuckerberg-Schiedsrichtern zu freizügig. Im Titelthema ging es um sexuelle Übergriffe bei der Polizei. Kurz gesagt: Me-too. Bildbeschreibung: Am Tisch im Vordergrund sitzt eine Polizistin und liest Zeitung. Hinter ihr steht ihr Kollege an seinem Spind. Auf der Türinnenseite sind kleine Pin-Up-Fotos mit barbusigen Frauen zu sehen.


Bei der Wiederholung des Beitrages habe ich über die entsprechenden Stellen einen Balken gemacht und erneut - auch hier im Account - veröffentlicht. Das ging dann durch die Facebook-Kontrolle. 

Wenn ich die Zeit zurückdrehe, sah ich überall Frauen „oben ohne“, wenn die ersten Sonnenstrahlen es erlaubten und der Liegeplatz geeignet erschien. Im Freibad, am Strand. Selbst im Park vor dem Polizeipräsidium im so genannten Justizviertel lagen barbusige Sonnenhungrige. Keinen störte es, hingeschaut hat "Mann" schon.

Kann es sein, dass die von den Frauen erkämpfte sexuelle Freiheit, die natürliche Nackheit aus den 1970er-Jahren einen gehörigen Rückschritt macht? Auf der anderen Seite boomt nach wie vor die Pornoindustrie. Selbst Schulkinder schauen sich solche Filmchen auf ihren Handys an.

Irgendwie verrückte Zeiten. Oder frei nach Asterix und Obelix: Die spinnen die Amis.