Montag, 24. Juli 2017

MRT oder da, da, da…



Irgendwann ist es immer das erste Mal - zum Beispiel ein MRT (Magnetresonanztomographie). In dieser Woche bei mir sogar zweimal – Schulter und Knie. Vermutliche Folgen meiner aktiven Handballzeit. „Knie“ habe ich schon 20 Jahre. Erstmalig sind die Beschwerden in New York 1997 aufgetreten. Ich knie für ein Foto vor dem Word Trade Center (Beweisfoto). Eine falsche Bewegung. Knack - ich komme nicht mehr hoch. Nach einiger Zeit geht’s wieder. Zurück in Deutschland. Der Orthopäde möchte sofort ins Knie gucken. Mein brüderlicher Heilpraktiker rät ab: „Einmal im Knie – immer im Knie.“ Das geht auch zwei Jahrzehnte gut.
Zurück zum heutigen MRT. Ich liege in einer Röhre, ein Tunnel über mir. Die nette Assistentin reicht mit ein paar Erklärungen einen Kopfhörer („Keine Musik – nur Geräusche“). In der rechten Hand den Notschalter. Und dann: 20 Minuten – da, da, da… Klopfgeräusche in verschiedenen Klangfolgen, Klanghöhen und Taktfolgen, teilweise sirenengleich, so wie die Feuerwehrautos in Manhattan oder der Presslufthammer auf der Alfredstraße. Dadaismus in Reinkultur. Ich freue mich schon auf das kostenlose Konzert am Mittwoch. Da, da, da…



© uk-Collage: 20 Jahre liegen zwischen den Fotos…New York 1997 vor dem World Trade Center, 2001 durch einen Terroranschlag zerstört…Essen 2017, alles Metallische muss vom Körper – Ehering, Halskette, Kleingeld, Schlüssel, Piercings,selbst ältere Tattoos können stören….




Samstag, 22. Juli 2017

Der blaue Planet in Oberhausen


 „Wunder der Natur“ , so heißt die Ausstellung im Gasometer. Großformatige Tier- und Pflanzenbilder namhafter Fotografen werden in der größten Ausstellungshalle Europas noch bis Ende November gezeigt. Sehenswert ist natürlich auch die riesige Erdkugel in der dritten Ebene. Sie zeigt unseren blauen Planeten in seiner ganzen Faszination. Und dann liege ich in dem dunkel Raum auf den Treppen und denke: „Wir sind kräftig dabei, ihn kaputt zu machen. Aussterbende Tierarten, zerstörter Regenwald, Klimawandel.“ All das Schöne, das man zwei Etagen darunter auf Fotos bewundern kann.

Am Freitag traf ich in 117 Meter Höhe auf dem Dach des Industrie-denkmals eine Gruppe junger Menschen aus der ganzen Welt von Israel über Bulgarien bis Kanada im Alter zwischen 16 und 21 Jahren. Sie sind zurzeit in einem Jugendcamp in meiner Heimatstadt Gelsenkirchen und wohnen danach in deutschen Gastfamilien. Wir kamen ins Plaudern. Und sie berichteten über die Schönheit der Region und natürlich den Spaß, den sie hier in Deutschland miteinander haben. Auf sie setze ich meine Hoffung zur Rettung des Planeten und nicht auf… ach, lassen wir das lieber. 

© uk-Fotos







Sonntag, 16. Juli 2017

Ein Selfie, bitte.



Wenn 14-jährige Mädchen einen älteren Herrn um ein Selfie bitten, hat das schon etwas Besonders. Es sei denn, man ist irgendein A-, B-, oder C-Promi. Das bin in nun einmal nicht. Das Foto entstand in der letzten Woche im Grugapark. Die Jugendlichen kamen mit ihrer Schulklasse aus Zwolle/ Holland auf einen Besuch in die Grüne Hauptstadt Europas vorbei. Und dann interviewten sie mich für ein Schulprojekt. Ich revanchierte mich, indem ich ihnen erkläre, wer  im  bunten „Hundertwasser Haus“ wohnt und warum. Jung und alt können manchmal doch gut miteinander. Weil die Mail der Mädchen aus unserem kleinen Nachbarland mir so besonders gut gefällt, drucke ich sie mal im Originaltext hier ab:

Hallo, Hier gibt es die Fotos, die wir mit Ihnen mochten machen. Wir fanden es sehr toll das wir mit Sie ein interview mochten halten. Wir wünsche Ihnen viel Erfolg mit die Freiwilligenarbeit in es Ronald McDonalds haus. Freundliche Grüße: Annelot, Sanne und Lusanne. Schüllerinnen aus den Niederlanden“



Donnerstag, 13. Juli 2017

Abschied vom „Historischen Gewissen der Düsseldorfer Polizei“


Viele Polizeikollegen, Familie und Freunde verabschiedeten sich heute von Klaus Dönecke, der am 4. Juli ganz überraschend im Alter von nur 62 Jahren starb, kurz nach seiner Pensionierung. Der Polizist erforschte seit vielen Jahren die Nazi-Verbrechen des Reservepolizeibataillons 67. Am Ende der Trauerfeier fiel mir ein junges Paar auf. Es stand am Sarg, als fast alle Trauergäste schon gegangen waren. Beide schienen sehr ergriffen und weinten. Warum diese besondere Anteilnahme am Tod des Ex-Polizisten zeigt vielleicht ein Fernsehbeitrag in der Lokalzeit Düsseldorf des WDR, ausgestrahlt am 25.5.2016:


Mittwoch, 12. Juli 2017

Der neue Schalker Trainer - Domenico Tedesco - Teil II.



Gestern habe ich ja schon von dem neuen Trainer „auf Schalke“ erzählt, wie er Thies, den kleinen 14-Monate alten Ostfriesen, auf den Arm genommen hat. Also, ihn richtig geherzt hat. Heute zeige ich euch ein paar Fotos, die davor entstanden sind.  Wie sich Domenico Tedesco, der 31-jährige neue Trainer, um die Fans gekümmert, wie er mit ihnen geplaudert und kein gewünschtes „Selfie“ ausgeschlagen hat. Und beim Training „auf Schalke“  sind mehr Zuschauer, als bei manch einem Meisterschaftsspiel anderer Vereine.
Wenn er die Mannschaft mit seiner positiven Ausstrahlung erreicht, wenn er sein fußballerisches Fußballwissen („Lehrgangsbester“) umsetzen kann, stellt sich auch der sportliche Erfolg ein. Ich prophezeie eine gute Saison.

Diesen Blog lege ich, wie es im Amtsdeutsch heißt, auf Wiedervorlage. Nach Abschluss der Fußballbundesligasaison 2017/2018 dürft ihr mich beim Wort nehmen.



© uk-Fotos











Es wird aufwärts gehen, da bin ich sicher...

Dienstag, 11. Juli 2017

Thies, der kleine Ostfriese auf Schalke



Er ist 31 Jahre alt. Ein blutjunger Bundesligatrainer. Seine Name: Domenico Todesco. Und er hat eine Riesenaufgabe übernommen. Fußballlehrer auf Schalke. Ein Job mit Schleudersitzgarantie. Beim ersten öffentlichen Training hatte er schon die Sympathien vieler Fans gewonnen. Und heute das Herz vieler, das meiner Frau (und meins). Nach dem Training brauchte Domenico Todesco vom Rasen bis in die Kabine mindestens eine halbe Stunde. Er nahm sich Zeit für jeden Fan, plauderte kurz mit jedem, für ein Selfie lächelte der Deutsch-Italiener in jedes Handy. Und dann der krönende Sympathie-Abschluss. Mama Stephanie war mit ihrem kleinen Thies (14 Monate alt) zum Training aus Ostfriesland angereist. Thies „durchbrach“ die Absperrung und krabbelte auf den Trainer zu. Der nahm den kleinen Schalker auf den Arm und präsentierte ihn der begeisterten Fangemeinde. Angekommen. Glückauf.




© uk-Foto - Hier die Bilderstory









Sonntag, 9. Juli 2017

Ende...G 20 Hamburg 2017

Ich hab’s geahnt. Die Polizei wird wieder einmal zwischen den verschiedenen politischen Lagern aufgerieben. Der Streit begann schon mit dem Startschuss des Hamburger Gipfels. Da wurde getwittert und kommentiert (auch von mir) auf Teufel komm’ raus, da wurde gehetzt, da wurde der Polizei Provokation unterstellt. Da waren meine Kolleginnen und Kollegen wieder die Bösen – und dann aber auch wieder die Guten. In einem Lied singt Herman van Veen, der holländische Liedermacher, vor vielen Jahren: “Es finden sind immer welche für die Drecksarbeit.“ Er bezog diesen Satz auf Diktaturen. Nein, das sind wir nicht. Wir sind eine gut funktionierende Demokratie. Aber Drecksarbeit musste die Polizei bei diesem Gipfel leisten. Sie musste das Ausbaden, was die Mächtigen wollten, einen Gipfel in einer Großstadt mit allen abzusehenden Gefahren und Einschränkungen für die Menschen. Ein Wahnsinn. Während die einen konferieren, in der Philharmonie Beethoven lauschen, herrscht auf den Straßen Chaos. Und die Weltpolitiker beschließen den Gipfel mit einem sehr dünnen Ergebnis. Was bleibt in der Erinnerung: G 20 – Krawallgipfel Hamburg 2017.


 Foto: http://maxpixel.freegreatpicture.com/Human-Demonstration-Mass-Hamburg-Road-Police-G20-2477988


4 Sekunden…Danke…



Könnte ihr euch nach an Aziz erinnern? Der Junge (8), der ein neues Herz und eine neue Lunge in einer dramatischen 12-stündigen OP bekam. Und als sie ihm das Fahrrad klauten und er ein Appell an die Diebe hier auf Facebook in einem kleinen Filmchen postete: “Gebt mein Fahrrad zurück.“ Peter Dettmer und ich ihm ein neues besorgten. Beim Sommerfest im „Hundertwasser Haus“ habe ich ihn und seine Familie aus Witten wieder getroffen. Er bat mich jetzt um ein Kindermalbuch (!) der „International Police Association“. Kriegt er natürlich. Und seinen Kommentar dauert nur 4 Sekunden. Reicht, alles gesagt…

Freitag, 7. Juli 2017

G20 Gipfel – Prost, Mahlzeit


Ich verfolge zurzeit die Nachrichten (Tweets) der Hamburger Polizei und die NDR-Berichterstattung. Entsetzlich. Die einen schlagen alles kaputt, die Polizei ist um Bewältigung der Sicherheitslage bemüht, Krawall-Touristen stehen drum herum, geben doofe Kommentare ab und gehen nicht weg. Die Hamburger fürchten um ihr Eigentum. Die Polit-Prominenz war in der Philharmonie und lauschten Beethoven 9er-Sinfonie („Alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt…“) und traf sich anschließend beim Social Dinner. Verrückte Welt. Mahlzeit.

G 20 Hamburg – Zur Polizeigewalt



Ja, Polizeigewalt gegen Straftäter darf sein. So sieht es unsere Rechtsnorm vor. So genannte Demonstranten, die feige ihre Identität verschleiern, die marodierend durch die Straßen ziehen, die wahllos Autos anstecken, machen die Freiheitsrechte kaputt. Wer sich mit ihnen politisch solidarisiert, macht sich der Beihilfe schuldig. Der Unmut muss sich also gegen die Polit-Extremisten richten und nicht gegen die Polizei.




Foto: Screenshot/ Youtube

Mittwoch, 5. Juli 2017

Mein Freund ist tot



In den späten Abendstunden habe ich durch die Polizeiseelsorge erfahren, dass mein Düsseldorfer Polizeifreund Klaus Dönecke (61) gestern gestorben ist. Für mich ein Schock. Erst vor ein paar Wochen haben wir ihn mit einer kleinen Delegation der International Police Association (IPA) Essen besucht. Er ermöglichte uns eine Besichtigung der jüdischen Synagoge und Gemeinde in der Landeshauptstadt. Dort hatte er auch sein „neues“ Büro als Pensionär bezogen, das er uns voller Stolz zeigte, um weiterhin die Nazi-Verbrechen der Düsseldorfer und Essener Polizei zu erforschen, was er schon viele Jahre in seiner Dienstzeit getan hat. Klaus sah auf den ersten Blick mit seinem riesigen Schnauzbart mürrisch aus. Falsch gedacht. Er war ein netter Kerl, der, frei nach Herman van Veen, „seinen Mund auftut, der Gesten gegenüber kühl und brüllt, wenn's ihm danach zumut“. In ihm steckte ein feiner und freier Geist, der oft in Polizeikreisen belächelt, aber auch ob seiner hohen politischen Anerkennung beneidet wurde. Er war der erste Polizist, der in Uniform in der jüdischen Gedenkstätte „Yad Vashem“ in Israel auftreten durfte. Ich hätte ihm noch viele Jahre gegönnt, in Fortsetzung seines Lebenswerks und natürlich privat als Rentnerkollege mit seiner Familie.
Lieber Klaus, Deine polizeihistorische Leistung nimmt dir keiner mehr. Du wirst in guter Erinnerung bleiben. Mach' es gut mein Freund...

© uk-Foto: Das Foto von Klaus „schoss“ ich bei unserem letzten Treffen