Heute entscheiden sich rund 45 Millionen Engländer dafür
oder dagegen, drin bleiben in der Europäischen Union oder austreten.
Was haben die Europäer eigentlich in den letzten
Jahrhunderten hingekriegt? Gut, als Einzelpersonen haben sie viele Dichter und
Denker hervorgebracht, aber politisch? Nicht
viel. Im Gegenteil. Die Kaiser und Könige haben sich immer wieder die Köpfe
eingeschlagen, trotz ihrer Verwandtschaft untereinander. In Übersee wurden
ganze Kulturen ausgerottet. Ne, ne, es waren nicht die Amerikaner, die die
Indianer massakriert und in Reservate gesteckt haben. Es waren die Europäer. Ebenso
ihr mörderisches Handeln in Südamerika mit Hilfe der katholischen Kirche. Den
Ureinwohnern am Amazonas brachten sie nur Büstenhalter und Krankheiten. Hochkulturen
wurde kaputt gemacht. Und von Afrika ganz zu schweigen. Die Folgen kriegen wir
jetzt zu spüren. Flüchtlinge drängen zu uns.
Und auf dem eigenen Kontinent? Alle Kriege aufzuzählen geht
nicht. Allein im letzten Jahrhundert starben Millionen von Menschen in zwei
Weltkriegen, sechs Millionen Juden in den Gaskammern.
Erst nach 1945 hörte in Zentraleuropa das Sterben auf, bis
in Ex-Jugoslawien wieder Nationalisten wie die Barbaren aufeinander losgingen.
Über 70 Jahre kein Krieg in Europa. Und dies wollen einige
konservative Kräfte aufs Spiel setzen. Brexit, Grexit, demnächst noch Dexit, Frexit?
Heute schenkte mir meine Frau zum 44. Hochzeitstag das Buch:
„Spaziergänge mit Großvater – Die Weisheit der alten Lakota“. Bei diesem Indianerstamm
gibt es keine Autorität, nur die Macht der Weisheit. Darin wird ein Indianer
zitiert: „Die größte Anmaßung der Gegenwart besteht darin, die Klugheit der
Vergangenheit zu vergessen.“
Wie weise. Und so hoffe ich, dass sich heute die Engländer beim
Referendum weise verhalten. Und alle Europagegner in Zukunft auch. Howgh – ich habe gesprochen!