Sollten unsere Nationalspieler vor Spielbeginn die
Nationalhymne mitsingen? Diese Diskussion wurde unlängst geführt. Besonders
Nationalisten fordern dies von unseren Berufskickern, obwohl der deutsche Text nicht
mehr ganz, sagen wir einmal, zeitgemäß ist. „…sind des Glückes Unterpfand,Blüh
im Glanze dieses Glückes, blühe, deutsches Vaterland!“
Sarah Connor kann im wahrsten Sinne des Wortes ein Lied davon
singen ("Brüh im Lichte dieses Glückes...".), als sie 2005 vor einem
Länderspiel den Text versemmelte.
Bei anderen Nationen dieser Europameisterschaft schallern alle
elf Fußballer voller Inbrunst ihre Hymne, die Italiener und Ungarn zum
Beispiel. Unsere Elf mutiert beim Chorgesang eher zu einer Acht, wobei einer davon
nur aus Alibi die Lippen bewegt. Im Vergleich zu den Schweizern sind wir
allerdings ganz weit vorne. Beim letzten Match sangen nur drei Kicker den Schweizerpsalm
von 1841 - wie die Hymne offiziell heißt - mit. Jetzt wissen wir, dass unser kleines
Nachbarland dreigeteilt ist, in die deutsche, französische, italienische Schweiz. In welcher Sprache wird denn nun gesungen?
Da kann es ja schon einmal zu Irritationen kommen. Die erste Strophe beginnt
wie folgt: „Trittst im Morgenrot daher, Seh’ ich dich im Strahlenmeer, Dich, du
Hocherhabener, Herrlicher! Wenn der Alpenfirn sich rötet, Betet, freie
Schweizer, betet!“ Also, bei aller Liebe. Bei dem Text würde ich auch nicht mitsingen.
Es sei denn, ich wäre wie Heidi beim Alm-Öhi aufgewachsen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen