Dienstag, 1. März 2016

Zurück in die 1960er-Jahre – Polizei spart Personal



„Um Streifenbeamte zu sparen, setzt die Polizei in deutschen Großstädten neuartige Polizeirufsäulen von Telefunken ein. Jedermann kann durch einen Tastendruck Verbindung mit dem nächsten Revier aufnehmen. Schnellsten wird auf den Anruf hin ein Funkstreifenwagen in Marsch gesetzt. Die Polizei spart so Zeit und Menschen, dem Publikum wird rasch geholfen.“ So heißt es in einer Presserklärung von Telefunken.
Die grandiose Technik hielt etwa 40 Jahre. Dann wurden die Rufsäulen nach und nach abgebaut. Jeder Haushalt hatte einen telefonischen Festanschluss. Und mit Beginn des Handyzeitalters waren die Säulen total überflüssig geworden. Die meistbenutzte Säule in Essen hing an einem Haus an der Segerothstraße/ Ecke Nordhoffstraße am Rande der Innenstadt. Der Grund. In der nahegelegenen Stahlstraße („Dirnenwohnheim“) herrschte 24-Stunden-Betrieb. Ich kann mich noch gut an die nächtlichen Hilferufe erinnern. Ein Beispiel: „Die Polizei muss mir helfen! Die Frau hat mich nach 10 Minuten rausgeschmissen, obwohl ich noch nicht fertig war.“

Fotos: Telefunken, WAZ-Archiv (Franz Strauch)



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