„Um Streifenbeamte zu sparen, setzt die Polizei in deutschen
Großstädten neuartige Polizeirufsäulen von Telefunken ein. Jedermann kann durch
einen Tastendruck Verbindung mit dem nächsten Revier aufnehmen. Schnellsten
wird auf den Anruf hin ein Funkstreifenwagen in Marsch gesetzt. Die Polizei
spart so Zeit und Menschen, dem Publikum wird rasch geholfen.“ So heißt es in
einer Presserklärung von Telefunken.
Die grandiose Technik hielt etwa 40 Jahre. Dann wurden die
Rufsäulen nach und nach abgebaut. Jeder Haushalt hatte einen telefonischen
Festanschluss. Und mit Beginn des Handyzeitalters waren die Säulen total
überflüssig geworden. Die meistbenutzte Säule in Essen hing an einem Haus an
der Segerothstraße/ Ecke Nordhoffstraße am Rande der Innenstadt. Der Grund. In der
nahegelegenen Stahlstraße („Dirnenwohnheim“) herrschte 24-Stunden-Betrieb. Ich
kann mich noch gut an die nächtlichen Hilferufe erinnern. Ein Beispiel: „Die
Polizei muss mir helfen! Die Frau hat mich nach 10 Minuten rausgeschmissen,
obwohl ich noch nicht fertig war.“
Fotos: Telefunken, WAZ-Archiv (Franz Strauch)
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