9. November 1938. Pausenlos erreichten Fernschreiben die Funkstelle der Polizeikaserne an der Norbertstraße aus Berlin. Der Inhalt: „Feuerwehr und Polizei dürfen nicht eingreifen – Überfallwagen nicht ausrücken.“ Der Zeitzeuge Peter Freres, damals Polizeioberwachtmeister, beschreibt die Nacht in einem WAZ-Artikel als die Synagogen brannten und die Geschäfte von jüdischen Bürgern zertrümmert wurden. Er war damals Fahrer vom Einsatzleiter, Polizeioberst Heimburg. Schweres: „Der Polizeioberst sagte während der Fahrt durch Essen kein Wort, zeigte mir nur mit der Hand den Weg. Überall SS- und SA-Männer, die wüteten.“ An der Synagoge am Steeler Tor das gleiche Bild. Polizei und die Feuerwehr hielten sich an die Befehle. Sie schritten nicht ein.
Was im Nazi-Deutschland von 1933 bis 1945 geschah, ist Teil unserer Geschichte. Die „alte“ Synagoge, die größte nördlich der Alpen, ist heute eine Kulturstätte mit einer Dauerausstellung zum Judentum.
Der immer noch vorhandene Antisemitismus ist an dem Streifenwagen zu sehen, der rund um die Uhr das Gebäude bewacht.
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