Diese kleinen knuddeligen Tiere kennen die Spaziergänger von der Ruhr. Kommt man ihnen zu nahe, tauchen sie flugs ab. Hunde mögen sie gar nicht. Es sind Nutrias, auch Biberratten genannt. Ursprünglich stammen sie aus Südamerika. Nach Europa importiert wurden sie wegen ihres Fells, als Pelzetragen noch en vogue war. Zunächst in Käfigen als Nutztiere gehalten, sind einige von ihnen ausgebüxt und mittlerweile in vielen Gewässern hier heimisch geworden.
Was wir
heute bei unserer Gassirunde mit Emmi an der Ruhr sahen, war das
Gegenteil von scheu. Gemütlich saß eines dieser putzigen Tiere auf den Knien eines Radfahrers und mümmelte genüsslich Möhren- und
Apfelstücke vor sich hin. Susi, die erst vor zwei Tagen ihre Jungen
bekommen hat, braucht Kalorien, erzählte mir der Mann mit dem langen
Haarzopf und Bart. Als plötzlich eine zweite Nutria auftaucht. Ein
bisschen pummeliger. Susi, so ihr Name, ist trächtig. Vielleicht ist
sie deshalb ein wenig schüchtern. Diese Familiengeschichte erzählte
mir der Radler.Der Nutriaflüsterer mit Susi
Vor Monaten
hat er zufällig Nutrias am Fluss, der unserer Region den Namen gab,
gesehen. Sie faszinierten ihn. Er setzte sich ans Ufer und tat
eigentlich nichts. Nur gucken. Und dann wurden die Nutrias immer
zutraulicher. Als er unter einem Apfelbaum saß und ein Apfel ins
Gras fiel, hatte er den ersten Körperkontakt mit einer Nutria. Und so
brachte er Tage später die Nahrung mit zur Ruhr. Es dauerte nicht
lange, da kannte der Kupferdreher die ganze Familie. Sie aßen ihm die
mundgerechten Stücke aus der Hand und ließen sich kraulen. Einer
hatte es ihm besonders angetan. Max, war besonders anhänglich. Schon
wenn er ankam und seinen Namen rief, kam Max aus dem Wasser. Leider
ist Max vor wenigen Tagen gestorben. Der Mann sagte, dass er ihn
leblos aus dem Wasser zog. Jetzt ist wieder Nachwuchs da oder im
Anmarsch. Von Tina und Susi. Und auch sie warten täglich schon auf
ihren Freund. Wenn er mit seinem Rad ankommt, den Ständer ausfährt,
sind sie da. Susi erwartet in Kürze Nachwuchs
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