Wie sich die Zeiten ändern. Zu meiner Jungschutzmannszeit Anfang 1970 hatte ich alles, was ich zur Streifenfahrt brauchte, am Mann, selbst
als Motorradpolizist. Im Hochsommer: Stiefelhose, Gürtel oder Leibriemen, wie
die Alten sagten, mit Holster und Walther-PPK 7,65mm, Schaftstiefel, darin den
Schlagstock (Gummiknüppel), Sommerhemd, in den Brusttaschen, Verwarnungsgeldblock,
Kuli und Notizheft, auf dem Kopf die Halbschale. Fertig.
Wenn die jungen Polizistinnen und Polizisten heutzutage auf
Streife fahren, gehen sie mit einem kleinen Koffer zum Wagen. Der Gürtel ist
ringsherum mit Einsatzmitteln bestückt. Handfessel, Pistole 9mm,
Einsatzmehrzweckstock (EMS), Handy/ Funkgerät, Taschenlampe, Pfefferspray. Zur Uniform
tragen sie eine Schutzweste. Und jetzt ist daran noch eine Bodycam befestigt. Ab heute im Essener Norden. Manchmal
frage ich mich, ob sie sich eigentlich noch bewegen können. Bequem ist anders
oder früher.
In der heutigen Presserklärung der Essener Polizei heißt es: „Nachdem Polizeipräsident Frank Richter bereits Mitte Dezember in der Polizeiinspektion Mülheim die ersten Bodycams verteilt hatte und im Januar die Inspektion Mitte folgte, wurde nun die Inspektion Nord bestückt. Mit dem Einsatz der körpernah getragenen Kameras will das Land NRW der zunehmenden Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und -beamten entgegentreten und die Eigensicherung verbessern. Weiterhin können die Aufnahmen auch der Beweissicherung dienen. Im Spätsommer sollen auch die Kollegen der Polizeiinspektion Süd mit dem neuen Einsatzmittel ausgestattet werden.“
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