Vor dem Jubiläumsspiel „20. Jahre Eurofighter“ und dem
Abschied von dem Jahrhunderttrainer Huub Stevens wollten meine Frau und ich nur
noch mal kurz einen Blick auf den „Schalker Friedhof“ werfen. Das Feld war menschenleer,
bis auf eine Frau. Sie saß an einem
blau-weißen Urnengrab und erzählte uns später die Geschichte ihres verstorbenen
Mannes Karl Otto Maylahn (59), einem Schalke Fan durch und durch. Eine
traurig-schöne Einstimmung auf das, was uns später in der Schalker Arena erwartete.Jeden Sonntag am Grab ihres Mannes
Einmal Schalker, immer Schalker. Treu bis in den Tod. Fußballverrückt? Einfach so daher gesagt? Für „Kalle“ Maylahn nicht. Als abzusehen war, dass er sterben würde, hatte er einen letzten Wunsch. Er wollte auf dem Schalker Friedhof beerdigt werden. Seit 2012 ist das nämlich möglich, ganz in der Nähe der Veltins Arena auf dem Friedhof im Gelsenkirchener Stadtteil Beckhausen-Sutum gibt es das Schalke-Feld, etwa 15 Gehminuten vom Stadion entfernt. Vor einem Jahr wurde Karl Otto Maylahn hier beigesetzt. Der 59-Jährige stammte noch nicht einmal aus der Region. Mit seiner Frau lebte er in der Nähe von Köln. Aber Schalke-Fan war er durch und durch. Fast standesgemäß liegt er nun in der ersten Reihe auf Platz 22. Auf dieser Platznummer saß der Dauerkarteninhaber auch immer bei den Spielen seiner Knappen im Stadion. Und jeden Sonntag reist seine Ehefrau aus dem Rheinland an, sitzt am Grab ihres Mannes und denkt an die gemeinsamen Jahre. Auch sie möchte einmal hier ihre letzte Ruhestätte finden, neben ihrem „Kalle“ direkt am Spielfeldrand.
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