Immer wenn ich als junger Mann meine Eltern besuchte, lag
auf der Küchenanrichte meist ein Totenbrief. Es war wieder jemand gestorben.
Aus der Familie, dem Kollegen- oder Bekanntenkreis. „Papa war in dieser Woche
auf einer Beerdigung,“ hörte ich meine Mutter oft sagen. Ich war noch zu jung, um
zu verstehen, dass so viele Menschen im Umkreis meiner Eltern gingen. Und viele Jahre später, geht es mir ähnlich. Die
Konfrontationen mit dem Sterben nahestehender Menschen nehmen zu. Ich bin ja auch schon als Rentner und Opa auf der Zielgraden des Lebens. Da ich aber irgendwann beschlossen
habe, den Tod als meinen Freund ("Hein") zuzulassen, ängstigt er mich nicht mehr.
Heute trugen wir einen lieben Kollegen zu Grabe. Erhard, 66
Jahre alt. Er war Polizist, aber vor allen Dingen Musiker. Sein letzter Gang
wurde unter großer Anteilnahme von seinem Blasorchester und dem
Polizeimusikkorps NRW begleitet. „Swing low, sweet Chariot“.
© uk-Fotos
Große Anteilnahme
Wir hatten einen Kameraden
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