Donnerstag, 5. Dezember 2019

Ein Haus der Nächstenliebe…


…schreibt ein Vater ins Gästebuch. Heute ist Welttag des Ehrenamtes. „Kriegst Du etwas dafür“, fragte mich mal jemand im Bezug auf meine Arbeit bei der McDonald’s Kinderhilfe. Meine Antwort: „Ja, Dankbarkeit und Zuwendung von ganz vielen Kindern und Eltern“, war meine Antwort. Er meinte eigentlich etwas anderes mit dem „Kriegst-Du-Was?“

Meine Frau Sabine und ich arbeiten jetzt seit fast 15 Jahren im Hundertwasserhaus, das den Eltern von schwer kranken Kindern ein Zuhause auf Zeit bietet. Über Wochen oder sogar Monate. Mit uns rund 70 ehrenamtliche Kolleginnen und Kollegen. Die älteste ist Ursel, 89 (!) Jahre alt.
Der Dienstplan der ehrenamtlichen Mitarbeiter

Angefangen bin ich als Haus- und Hoffotograf als sog. Projektehrenamtler. Nach der Rente 2014 mache ich mehr, kümmere mich u. a. um das technische Lager. Heute waren wir wieder im Haus. Sabine versorgt die vielen Blumen. Sie hat den grünen Daumen. Ich habe zunächst mit anderen rund 50 Stühle geschleppt und gestapelt, die Spielecke auf Mängel inspiriert, den Müll rausgebracht und mit Sari (5) und André (10) eine Runde gekickert. Der 5-Jährige aus Lübeck und der 10-Jährige aus Mönchengladbach sind Geschwisterkinder, die unter der schweren Krankheit von Schwester und Bruder leiden. Sie rücken während der Behandlungszeit in die familiäre zweite Reihe. Alles dreht sich nur noch um das schwer kranke Kind. Sorgen und Ängste prägen den Alltag.  Und da ist dann noch der schwer kranke Theo (8) aus München, der jeden Tag ins nahe gelegene Protonenzentrum muss. Sechs Wochen lang. Ihm habe ich ein Treffen mit seinem Lieblingsspieler von Schalke organisiert. Ja, so ist das. Uns macht das Ehrenamt Freude. Und ganz nebenbei werden wir geerdet. Die eigenen kleinen Alltagswehwehchen rücken in den Hintergrund. Bis zum nächsten Arbeitstag im bunten Haus.
Auszüge aus dem Gästebuch


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