Dienstag, 5. März 2019

Doppelnamen und pinkelnde Männer


Plötzlich wird im Karneval eine Diskussion losgetreten, die ich nicht verstehe. Platte Witze gab es nämlich schon immer in der närrischen Zeit, politisch unkorrekt und manchmal ging’s auch unter die Gürtellinie. Jetzt springen einige Politiker*innen in die Lebenswirklichkeitsbütt und kritisieren den einen oder anderen Auftritt. Zunächst kochte der wütende Sprung von Frau Möller-Hasenbeck auf die Bühne im Kölner Gürzenich hoch, als der Karnevalist Bernd Stelter einen Witz über Annegret Kramm-Karrenbrauer („AKK“) und Geschlechtsgenossinnen mit Doppelnamen machte. Sie stellte Stelter vor laufender Kamera zur Rede ("Männernamen sind immer toll - und Frauennamen sind immer scheiße. Und Doppelnamen sind Doppelscheiße"). Tusch. Sie und ihr Ehemann erhielten Platzverweise und mussten den Festsaal verlassen.
Auf Anhieb schaffte Frau Möller-Hasenbeck es jedoch bei Google ganz nach oben. Gebt mal Gabriele ein. Dann geriet die CDU-Vorsitzende „AKK“ in die Schlagzeilen, weil sie einen Witz über pinkelnde Männer machte. Zugegeben, der Witz ist nicht so einfach zu verstehen. Da braucht man/ frau schon politischen Background. Also, platt ist der nicht. Hier geht es im wahrsten Sinne des Wortes ein bisschen unter die politische Gürtellinie. Müssen sich jetzt alle Büttenredner*innen vorher einen politischen Berater*in anschaffen, um ja kein Fettnäpfchen zu treffen? Frau von der Leyen lässt grüßen.

Ne, lasst mal den Karneval und Fasching einfach so, wie er schon immer war. Sonst hängt er tatsächlich irgendwann am Galgen, wie es der Essener Karikaturist Thomas Plaßmann heute treffend auf den Punkt gezeichnet hat.Helau und Alaaf…

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen