Deutsche ermordeten
Deutsche und Menschen in ganz Europa. Der Grund: Sie hatten nach den
Vorstellungen der damaligen Machthaber einen anderen Glauben als die übrigen
Einwohner. 6 Millionen Frauen, Männer und Kinder mussten deshalb sterben. Viele
schauten weg oder machten mit. Heute ist internationaler Holocaust-Gedenktag.
Der Begriff stammt aus dem griechischen und bedeutet „vollständig verbrannt“. Die
Menschen wurden nicht nur verbrannt. Sie wurden erschossen, vergast,
erschlagen, zu Tode gespritzt. Mir ist eine Beschreibung aus dem Buch „Der
SS-Staat“, das wir im Geschichtsunterricht gelesen haben, nicht aus dem Kopf
gegangen: „Ein SS-Mann reißt einer Frau jüdischen Glaubens das Baby aus dem Arm
und schlägt es mit dem kleinen Kopf gegen die Häuserwand.“
Heute ist der
Holocaust-Gedenktag. 74 Jahre nach dem Tag der Befreiung des
Konzentrationslagers in Auschwitz. Alleine in diesem Lager mit den zahlreichen
Außenlagern wurden bis zu 1,5 Millionen Menschen bestialisch getötet. Jedes
Jahr wird den Opfern gedacht. In Israel heulen heute um zehn Uhr für zwei
Minuten die Sirenen. Das Leben kommt zum Stillstand, in den Straßen bleiben
Passanten stehen, Autofahrer halten ihren Wagen am Straßenrand an, um im
Stillen den Opfern des Holocaust die Ehre zu erweisen. Alle Fahnen wehen auf
Halbmast.
Und was verbindet
die Menschen in Israel und Deutschland? Das Trauma der Opfer und Täter über
Generationen hinweg. Und allen meinen Landsleuten, die sagen, was habe ich
damit zu tun, sage ich. Wenn ihr Deutschland liebt, wenn ihr gerne hier lebt, tragt
ihr, wenn auch keine persönliche, aber eine historische Verantwortung – für immer.
Das gilt übrigens auch für Menschen, die später aus anderen Ländern zu uns
gekommen sind. Dem aufkeimenden Antisemitismus muss entschieden begegnet
werden.
P.S. In meiner
Heimatstadt wurden 2500 Essener jüdischen Glaubens ermordert.
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