Auf die Größe kommt es an. Oder doch nicht? Vielleicht in
einem anderen Zusammenhang. Mit meinen 169 cm lag ich eigentlich im Juni 1969 (!) beim
Einstellungstest zur Polizei um einen Zentimeter unter der
damaligen Mindestgröße. Auf der Messstation habe ich mich verdammt lang gemacht.
Kommentar des Polizeiarztes:“ Na ja, soeben, 170 cm.“ Fazit: An einem
Zentimeter können ganzen Lebensläufe hängen. Bei mir fast 45 Jahre.
Obwohl damals noch sehr sportlich und als Handballer
durchtrainiert, hätte ich mir später im Dienst manchmal 10 oder 20 Zentimeter
mehr Körperlänge gewünscht, wenn mal wieder so ein Hüne in der Stahlstraße,
früher noch Dirnenwohnheim, vor
mir stand. Und da manche Dienstmotorräder zu der Zeit noch keinen
Elektrostarter hatten und angetreten werden mussten, beantragte ich auf dem
Dienstweg eine Fußbank. Fußbank?
Ich habe sie bekommen, gefertigt in der polizeieigenen
Schreinerei. Zunächst dachten alle Kollegen (Kolleginnen gab es noch nicht),
ich benötige sie zum Aufsteigen. So waren die Fenster zum Garagenhof immer gut
besetzt, wenn ich mich zur Streifenfahrt mit der BMW R 60/5 fertig machte.
„Meine“ Fußbank diente zum Antreten (Hebelgestz).
Zurzeit möchte eine junge Frau mit 161,5 cm Polizistin
werden. Das wurde ihr zunächst verwehrt. Ihr fehlen ganze 1,5 cm. Bisherige
Mindestnormen bei der NRW-Polizei sind 163 cm für Frauen und 168 cm für Männer.
Warum eigentlich dieser Unterschied? Sie hat vorm Verwaltungsgericht zunächst Recht
bekommen und darf zum Einstellungstest. Das NRW-Ministerium geht in die nächste
Instanz, berichten jetzt die Medien. Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht. Es
kommt also doch auf die Größe an.
Polizeimeister Klein auf Streife - Foto: (Tante) Martha Bechtolf/ Borbeck
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