Donnerstag, 18. Juni 2020

Ein Schmähbeitrag von Hengameh Yaghoobifarah in der „taz“

Hengameh Yaghoobifarah wer? So heißt sie tatsächlich. Über den persischen Vornamen in englischer Aussprache „Hang a me“ muss man ja nicht unbedingt scherzen oder sich sonst wie lustig machen. Über die Frau, die dahinter steckt, schon.

Hengameh Y. hat in der „taz“ (Die Tageszeitung) am 16. Juni 2020 eine Kolumne geschrieben, die zur Empörung innerhalb von Polizeikreisen und politischen Organisationen, außer vielleicht dem linksextremen Spektrum, geführt hat. Der Presserat ist informiert. Es sind von verschiedenen Seiten gegen die Verfasserin Anzeigen erstattet worden. Meiner Meinung bringen diese nichts, weil die Presse- und Meinungsfreiheit auch so etwas abdeckt.

Zum Inhalt des Beitrags von der Autorin Hengameh Y. Die Kolumne oder Satire ist mit „ Abschaffung der Polizei: All cops are berufsunfähig“ überschrieben. Und gleich der erste Satz, lässt aufhorchen. „Falls die Polizei abgeschafft wird, der Kapitalismus aber nicht: Was passiert dann mit all den Menschen, die heute bei der Polizei sind?“ Polizei abschaffen? Klare Antwort: Anarchie.?

Später fragt Hengameh Y.: „[…], in welche Branchen kann man Ex-Cops dann überhaupt noch reinlassen? Schließlich ist der Anteil an autoritären Persönlichkeiten und solchen mit Fascho-Mindset in dieser Berufsgruppe überdurchschnittlich hoch.“ Das tut weh, wenn ich an meine vielen Kolleginnen und Kollegen denke!

Es geht  im gleichen Stil weiter. Beispiel gefällig? „Wohin also mit den über 250.000 Menschen (Anmerkung: Sie schreibt immer noch über Polizisten, wobei sie gendermäßig Polizisten_innen schreiben würde), die dann keine Jobs mehr haben? Einfach in neue Berufe stecken? Weil das nach 1945 so gut funktioniert hat? Fehlanzeige. Aber welche Bereiche der Arbeitswelt wären sicher? Keine Machtpositionen für Ex-Cops.“ Hengameh Y.,  der Vergleich mit Nazi-Deutschland ging schon immer schief und nach hinten los. Fazit: dummer Gedanke.

Hier wird es jetzt beleidigend. Hengameh Y. schreibt: „Streng genommen möchte man sie nicht einmal in die Nähe von Tieren lassen.“ Und zum Ende der Schmäh-Hammer: „Alles, was an menschlichen Körpern stattfindet – etwa Tattoos oder Frisuren –, ist ebenfalls zu riskant. Ich würde mir nicht mal eine Pediküre von ihnen geben lassen. Eine Nagelfeile ist eine Waffe“, so Hengameh Y.

Jetzt kann man der Polizei oder deren Fürsprechern nach dieser Kolumne, die nicht als Satire gekennzeichnet ist, Dünnhäutigkeit vorwerfen, weil ja die Form des beißenden Spotts bekanntlich alles darf. Ich finde die Satire ist einfach nur misslungen, Hengameh Y. Oder derbe gesagt: beschissen.

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Zur Person von Hangameh Yaghoobifarah schreibt die „taz“ (man achte auf das letzte Wort): „Hengameh Yaghoobifarah studierte Medienkulturwissenschaft und Skandinavistik an der Uni Freiburg und in Linköping. Heute arbeitet Yaghoobifarah als Autor_in, Redakteur_in und Referent_in zu Queerness, Feminismus, Antirassismus, Popkultur und Medienästhetik.“

 

 

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