Vorab. In Essen gibt es viele schöne Gegenden. Ich wohne zum
Beispiel in einer. Im Essener Süden im Stadtteil
Fischlaken. Gerne bin ich allerdings auch in der Essener City. Dort bin ich als
junger Schutzmann auf Streife gefahren. Gegangen wurde auch. Die legendäre „Gerlingwache“ - amtliche Bezeichnung Schutzbereich I - war
mein erster Arbeitsplatz von 1971 bis 1978.
Im Februar 2006 wurde der Standort aufgegeben. Die
Polizei zog zum III. Hagen ins Herz der Essener City in das Gebäude einer
ehemaligen Bank um. Zurück zur „Gerlingwache“. Dort gehe ich immer noch gerne
vorbei und dann über die Fußgängerbrücke am Viehofer Platz in die nördliche
Innenstadt.
Der Übergang mag zu Beginn noch ansehnlich ausgesehen haben.
Mittlerweile gehört die Brücke zu den Essener Drecksecken. Die gläserne futuristische Bedachung
über dem Mittelteil ist wohl jahrelang nicht gesäubert worden. Blöde Graffitisprüche
zieren die Pfeiler. Kippen, Tüten,
Abfall auf dem Boden. Ich frage mich immer, wer eigentlich für die Sauberkeit
zuständig ist. Ganz in Sichtweise ist das „Welcome Hotel“, in dem 2006 die englische
Fußballnationalmannschaft während des Sommermärchens abgestiegen auf Zeit
wohnte. Also, willkommen in Essen fühlt sich der Reisende beim Anblick nicht. Das
ist keine gute Visitenkarte für unsere Stadt.
Die "Gerlingwache" befand sich an dieser Stelle
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