Der Raubmord 1986 an „Pommes-Erwin“ an der Ecke
Grafenstraße/ Hufergasse brachte uns zusammen. Gereon Buchholz war gerade als junger
Redakteur Leiter der Werdener
Nachrichten geworden, ich als nicht mehr ganz so junger Polizist Leiter der
Pressestelle der Essener Polizei. Das Kapitaldelikt in der Imbissstube im
denkmalgeschützten Fachwerkhaus war tagelang Stadtgespräch im Dorf. Schon
damals fiel mir Gereon Buchholz auf. Ruhig, sachlich, höflich, bescheiden. Ganz
das Gegenteil seiner oftmals hektischen und teilweise überdrehten Kolleginnen
und Kollegen der Tages- oder Boulevardpresse.
In den folgenden 20 Jahren hatten wir nicht so viele
dienstliche Kontakte, weil es in Werden und seinem Umland im Vergleich zu den
anderen Essener Stadtteilen eher ruhig zugeht. Hier und da ein schwerer Unfall, die
Diskussion über eine kleine Trennmauer auf dem „Werdener Berg“ oder der Mord
1992 in der Kneipe an der Bungertstraße vor den Augen dänischer Fußballfans. Das
letzte dienstliche Zusammentreffen erfolgte 2008 und nochmals sechs Jahr später
in (m)einer anderen Funktion.
Gereon Buchholz 2014 beim Interview mit dem
damals neuen Leiter der Polizeiinspektion Süd, Holger Schepanski
2008 standen wir bis spät in die Nacht vor dem brennenden
Dachstuhl der Folkwang Musikhochschule. Ich merkte wie ihn das Unglück
schmerzte. So ein verheerender Brand in „seiner“ Folkwang Schule, in seinem
Werden. Und im Feuerschein bei den aufwendigen Löscharbeiten plauderten wir über unsere gemeinsame Zeit und über „unser“ Dorf. Als
Fischlaker trafen wir uns danach immer mal wieder. Im letzten Sommer saßen wir
bei herrlichem Sonnenschein im Garten des Dingerkus Hauses zusammen. Da erfuhr
ich viel Privates von ihm und er von mir.
Von da an waren wir per Du.
Der plötzliche Tod von Gereon hat mich geschockt. Er wurde
nur 59 Jahre alt. Ein langjähriger Wegbegleiter, ein guter Bekannter ist nicht
mehr da. Aber eins steht jetzt schon fest. Die vielen herzlichen Nachrufe geben
mir recht. Gereon Buchholz hinterlässt eine verdammt große journalistische und
private Lücke in unserem südlichen Stadtteil. Und bei mir auch. Mach’s gut,
Gereon.
Die Trauerfeier findet am kommenden
Mittwoch, 30.5.2018, 9.30 Uhr, St.
Bonifacius-Kirche, Moltkestraße und anschließend die Beisetzung auf dem Siepenfriedhof,
Becksiepenstraße statt.
So war er – und es sind solche Erinnerungen, die ihn in unserem Leben weiterleben lassen.
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