Samstag, 18. April 2020

Auf die Tube drücken


Die kleine Episode fiel mir gerade beim Kochen ein. „Niemand kann die Tube so gut ausdrücken wie Oma Käthe“, sagten meine Kinder häufig. Meine Mutter, die eigentlich Katharina hieß, konnte das wirklich. Das ist mir noch als kleiner Junge in guter Erinnerung. Immer dann, wenn es „Oma-Käthe-Nudeln“ gab. Der Begriff wurde später von Axel und Nina geprägt. Es war aber auch vom kleinen Uwe das Lieblingsgericht.
Da hat sich nicht viel in den Generationen geändert. Das Foto zeigt meine Mutter, wie ich sie noch als Kind in Erinnerung habe. Mit Kittel und Nähnadel beim Strümpfestopfen. Alles wurde von uns vier Kindern irgendwie repariert. Der Kleidung der älteren Brüder musste ich als jüngster sowie auftragen. Und wenn mal ein Loch in der Hose war, wurde einfach ein Flicken darauf genäht. Meine Mutter schmiss auch keine Lebensmittel weg. Sie hatte ja als Kriegsgeneration noch hautnah das KLarkommen in einer Mangelgesellschaft erlebt. Da spielte übrigens das Hamstern von Klopapier keine Rolle. Aber auf die Tube drücken. Das konnte meine Mutter wirklich.


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