Donnerstag, 20. August 2015

Flüchtlinge und Leserbriefschreiber



Heute werde ich mal wieder vom Gutrentner zum Wutrentner.
Da macht doch tatsächlich ein Leserbriefschreiber heute in der NRZ im Zusammenhang mit Flüchtlingen eine Kosten-/ Nutzenrechnung auf. „Nützt uns, also Deutschland, die Einwanderung von Asylanten und Wirtschaftsflüchtlingen? Nein, sie nützt uns nicht, sie kostet Milliarden,“ schreibt ein Herr Hahn aus Duisburg.
Man stelle sich vor, die Länder, die während der Nazidiktatur Deutsche jüdischen Glaubens oder andere Verfolgte aufgenommen haben, hätten sich diese Frage gestellt. Nein, sie haben gehandelt und Greisen, Männern, Frauen und Kindern die Gaskammern in Deutschland erspart. Ihre Meinung, Herr Hahn, widerspricht unseren Werten, unserer Kultur, unserem Glauben, unserer Geschichte.
Aber vielleicht gibt es ja eine Antwort auf die inhumane Frage. Die Kinder der Flüchtlinge werden möglicherweise einmal die Renten in Deutschland sichern und Arbeiten übernehmen, für die sich in unserer Gesellschaft niemand mehr findet. Ich empfehle allen, die so denken wie der Schreiber aus Duisburg, die Novelle von Wilhelm Hauff: Das kalte Herz.
Und an die Adressen aller Leserbriefschreiber, die Andersdenkende gerne mit dem Begriff „Gutmenschen“ titulieren, sage ich: Ja, ich bin lieber ein guter Mensch als ein - Entschuldigung - Arschloch…

Foto: Das Foto zeigt meinen Vater (links) und seinen Freund im zerbombten Ruhrgebiet kurz nach dem Krieg. Er und meine Großeltern waren auch Flüchtlinge…aus Ostpreußen

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