Mittwoch, 5. Juli 2017

Mein Freund ist tot



In den späten Abendstunden habe ich durch die Polizeiseelsorge erfahren, dass mein Düsseldorfer Polizeifreund Klaus Dönecke (61) gestern gestorben ist. Für mich ein Schock. Erst vor ein paar Wochen haben wir ihn mit einer kleinen Delegation der International Police Association (IPA) Essen besucht. Er ermöglichte uns eine Besichtigung der jüdischen Synagoge und Gemeinde in der Landeshauptstadt. Dort hatte er auch sein „neues“ Büro als Pensionär bezogen, das er uns voller Stolz zeigte, um weiterhin die Nazi-Verbrechen der Düsseldorfer und Essener Polizei zu erforschen, was er schon viele Jahre in seiner Dienstzeit getan hat. Klaus sah auf den ersten Blick mit seinem riesigen Schnauzbart mürrisch aus. Falsch gedacht. Er war ein netter Kerl, der, frei nach Herman van Veen, „seinen Mund auftut, der Gesten gegenüber kühl und brüllt, wenn's ihm danach zumut“. In ihm steckte ein feiner und freier Geist, der oft in Polizeikreisen belächelt, aber auch ob seiner hohen politischen Anerkennung beneidet wurde. Er war der erste Polizist, der in Uniform in der jüdischen Gedenkstätte „Yad Vashem“ in Israel auftreten durfte. Ich hätte ihm noch viele Jahre gegönnt, in Fortsetzung seines Lebenswerks und natürlich privat als Rentnerkollege mit seiner Familie.
Lieber Klaus, Deine polizeihistorische Leistung nimmt dir keiner mehr. Du wirst in guter Erinnerung bleiben. Mach' es gut mein Freund...

© uk-Foto: Das Foto von Klaus „schoss“ ich bei unserem letzten Treffen


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