Sonntag, 25. März 2018

Libanesen - immer wieder unter falschem Verdacht?


Essens Polizeipräsident Frank Richter kündigt in der Freitagsausgabe meiner Tageszeitung ein härteres Vorgehen gegen libanesische Familienclans an. Da ist gut so. Aber was ist an dem ersten Satz falsch? Die Familien, um die es hier geht, sind keine „echten“ Libanesen. Mein Frisör ist einer. In Beirut geboren und während der Kriegswirren aus dem Land geflüchtet. Er geht einer geregelten Arbeit nach und hat eine Familie gegründet. Rabih lebt hier ein ganz normales Leben. Voll integriert. So wie wir es immer wieder wünschen und fordern. Nicht wie die Familien, die der Gesellschaft immer wieder Schwierigkeiten quer durch das Strafgesetzbuch machen, die sich abschotten, unter sich bleiben, mit unserem Gesellschaftssystem nichts am Hut haben wollen und sich ab und zu untereinander „den Schädel einschlagen“. Das sind nämlich arabische Kurden, die über den Libanon nach Deutschland gekommen sind und ihre wahre Herkunft teilweise verschleiert haben.
Der Polizeipräsident spricht in dem Artikel von 5000 in Essen lebenden „Libanesen, die sich auf 12 Familien aufteilen“. Wie würden wir uns fühlen, wenn unsere Landsleute immer wieder im Zusammenhang mit einer kriminellen Parallelwelt  genannt werden?




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