Dienstag, 28. Juli 2015

Oma und Opa "Wanne"

Eigentlich dürfte es mich gar nicht geben, denn mein Großvater lag schon „tot“ auf dem Schlachtfeld in Russland, aufgebahrt bei den gefallenen Soldaten. Das war 1917 im Ersten Weltkrieg. Warum er trotzdem überlebte, erzähle ich irgendwann einmal im Blog.

Es waren die wunderbarsten Großeltern, die man sich vorstellen kann -  Oma und Opa „Wanne“ aus ? - natürlich aus Wanne-Eickel.

Opa ("Willi") war ein einfacher Mann, Verladeschaffner bei der Reichsbahn, geboren 1893 in Gelsenkirchen-Schalke, katholisch. Oma ("Lina"), 1897 in Düsseldorf geboren, Hausfrau (wie damals üblich), evangelisch.  
1921 heirateten die beiden unter einer Bedingungen, Opa musste evangelisch werden. Er tat es aus Liebe. Oma gebar ein Mädchen (meine Mutter) und einen Jungen (Onkel Oswald).
Die Ehe von Caroline und Wilhelm Distelrath, so ihre vollständigen Namen, hielt 64 Jahre lang. Sie haben nie gestritten, wirkten immer ruhig, bescheiden, ausgeglichen und zufrieden. Während Oma sonntags in der Küche den Gottesdienst im Radio hörte, jedes Kirchenlied auswendig mitsang und das Frühstück zubereitete, lag ich als kleiner Junge mit Opa Willi im Bett und lauschte seinen spannenden Geschichten, vornehmlich die aus dem Ersten Weltkrieg.
1985 starb Oma nach kurzer Krankheit. Opa lebte bis zu seinem Tod alleine in seiner Wohnung. Er kam im Alter von 98 Jahren ins Krankenhaus („Jetzt ist genug“). Er starb eine Woche später ganz friedlich.
Noch heute habe ich den Geruch von Oma und Opa „Wanne“ in der Nase, eine herrliche Mixtur aus Zigarrenqualm („Atlas Keule“) und 4711 („Echt Kölnisch Wasser“). Dann war für mich die Welt in Ordnung.


1981 die "Diamantene Hochzeit"


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