Mittwoch, 13. April 2016

Brigitte und Willi sind tot…



Beim Besuch meiner Eltern vor Jahren lagen meist Briefe mit schwarzem Rand auf der Küchenanrichte. Und sie berichteten dann von den Beerdigungen der letzten Tage. Für mich war dies alles andere als spannend. Und jetzt im gleichen Alter wie meine Eltern seinerzeit?

Vorgestern begleiteten meine Frau und ich mit einer handvoll Mitarbeiter der McDonald’s Kinderhilfe Brigitte W. auf ihrem letzten Gang. Sie starb einsam, ohne Mann, ohne Kinder, ohne Bekannte und Freunde. Sie liegt jetzt anonym auf dem Parkfriedhof. Keiner von uns kannte sie persönlich.

Gestern genau das Gegenteil. Die Kirche und der Friedhof waren voller Menschen, viele in blauer Uniform. Denn Wilhelm Aufmhof war Polizist, wie auch seine Tochter und sein Schwiegersohn. Der 62-jährige starb nur 52 Tage nach seiner Pensionierung den plötzlichen Herztod in den Armen seiner Frau. Seine Tochter Svenja nahm mich am Grab weinend in den Arm. Ein Satz des Pfarrers ist bei mir ganz besonders hängengeblieben. Am Beispiel von Michael Endes „Lukas der Lokomotivführer“ sagte er: „Der Tod ist ein Scheinriese! Stellen wir uns ihm. Dann verliert er seine Kraft.“ Mach’s gut Willi…



 Eine kleine Trauerdelegation bei Brigitte

 Knapp drei Monate nach seiner Pensionierung starb Wilhelm

 Die große Anteilnahme spricht für die Beliebtheit von Willi Aufmhof
 
© uk-Fotos



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