Freitag, 1. Oktober 2021

"Hilfe, Polizei"

 1.10. Na, sagt euch das Datum etwas? Erster Tag im Oktober? Beginn der Heizperiode? Herbstbeginn? Alles falsch. Heute ist „Tag des Notrufs 110“.

Zugegeben die Zeit der Polizeimelder (Foto), die überall im Stadtgebiet als Rufsäulen standen oder in der kleineren Version an den Hauswänden hingen längst vorbei. Ich habe sie aber noch in meinen Anfangszeiten bei der Polizei erlebt. Handys gab es noch nicht und nicht jeder Haushalt hatte ein Telefon. Wie sollte man also schnell die Polizei im Notfall informieren? Man rannte zum nächsten Polizeimelder und berichtete über eine Telefonstandleitung über das Geschehen.

Frau drückte den Hebel und bat um Hilfe
Der Notruf ging auf der nächsten Polizeiwache ein. Ein Streifenwagen wurde entsandt. Aber oft wurden die Melder auch missbraucht, für dumme Sprüche bis hin zu Beleidigungen. Der am meistgenutze Polizeimelder in „meinem Bereich“, dem Schutzbereich I (jetzt Polizeiinspektion 1) in der Essener Stadtmitte, hing an der Häuserwand an der Segerothstraße/ Nordhoffstraße. Die Insider wissen schon warum. In der Nähe befindet sich das, wie man früher sagte, Dirnenwohnheim. Für uns war es der Puff in der Stahlstraße. Da war rund um die Uhr was los. Besonders wenn es am Anfang des Monats Geld gab („Lohntütenball“). Und viele Freier, die meinten, sie wären von den Damen des ältesten Gewerbes übers Ohr gehauen wurden, baten über den Melder um polizeiliche Hilfe.

Heute hat jeder ein Handy in der Tasche. Und wenn es mal irgendwo im Verkehr bumst, gehen zahlreiche Anrufe auf der Einsatzleistelle ein. Manchmal sogar zu viele.

Einsatzleitstelle in den 70er-Jahren - Foto: IPA Essen

Viele Polizeibehörden veranstalten heute den „Twitter-Marathon“ und berichten vom Arbeitsalltag

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