Mittwoch, 7. August 2019

Vor 30 Jahren - Serienmörder Ullrich S. wird festgenommen


Er ist fast in Vergessenheit geraten, der Serienmörder und Massenvergewaltiger Ullrich S. Heute vor genau 30 Jahren am 8. August 1989 nahm die Essener Polizei den damals 33-Jährigen aus dem Stadtteil Huttrop in seiner Wohnung fest. Davor hielt er die Essener Polizei zwei Jahren in Atem. Frauen wurden im Stadtgebiet brutal überfallen, sexuell missbraucht, ausgeraubt und ermordet. Es herrschte Angst in der Ruhrmetropole.
Gegenüberstellung nach der Festnahme


Die Mordserie begann am 15. Mai 1987. Am damaligen Schwimmzentrum „Oase“ in Frohnhausen wurde in den späten Abendstunden Marika B. (47) mit 16 Schraubenzieherstichen, vier davon trafen ihr Herz, getötet. Es folgten die Morde an Rentnerin Elisabeth F.(80) in ihrer Wohnung in Holsterhausen, Rentnerin Maria M. (63) am Parkfriedhof, Schülerin Doreen S. (19) auf der Margarethenhöhe und Spielhallenaufsicht Petra K. (23) in einer Spielhalle in Altendorf. Die Begehungsweisen („modus operani“) waren unterschiedlich, aber alle äußerst brutal. Parallel zu den Morden wurden viele Frauen in ihren Wohnungen, in einer öffentlichen Toilette im Grugapark, in einem Parkhaus im Aalto-Theater auf einem S-Bahnsteig überfallen und sexuell missbraucht. Die Polizei vermutete zunächst verschiedene Täter und arbeitete aneinander vorbei. Insgesamt acht Sonderkommissionen wurden im Polizeipräsidium unter der Federführung des 1. Kommissariats (Tötungsdelikte) und 2. Kommissariats (Sexualdelikte) gebildet.
Die Frauen beschrieben seinen auffallend stechenden Blick


Bei der Vergewaltigung einer jungen Frau in deren Wohnung am 5. August 1989 machte er ein Foto und ließ bei seiner Flucht den Fotoapparat auf dem Fenstersims liegen. Das wurde ihm zum Verhängnis. Der Mörder und Vergewaltiger hatte jetzt ein Gesicht. Auf dem Film waren neben dem Opfer auch er, seine Ehefrau und sein Opel Rekord abgebildet. Die Festnahme erfolgte drei Tage später. Ulrich S. schwieg in der Hauptverhandlung, so dass die überlebenden Opfer vor Gericht aussagen mussten. Das Urteil: lebenslange Freiheitsstrafe und anschließende Unterbringung in der Psychiatrie. (Uwe Klein)
Der Mörder ließ seinen Fotoapparat am letzten Tatort zurück

1 Kommentar:

  1. Unglaublich und furchtbar. Interessant finde ich das obige Gegenüberstelltungsfoto - ich kann tatsächlich einige Kollegen erkennen.

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