Montag, 11. September 2017

Massen



Ich werde künftig bestimmte Massenveranstaltungen meiden. Nicht wegen der teilweise übertriebenen Sicherheitsmaßnahmen und den langen Schlangen vor den Eingängen, sondern wegen des Verhaltens vieler Besucher. Gestern auf Schalke gegen VFB Stuttgart.

Wie ein Raumschiff taucht die Schalke-Arena am Horizont auf

Mein Nachbar zur Rechten qualmte eine Zigarette nach der anderen. Der vor und hinter mir auch, so dass ich teilweise schon die Luft anhalten musste. Und das als Ex-Raucher voller Verständnis für diese Sucht.  Alle drei Minuten glotzte der Sitznachbar auf sein Smartphone, wie einst Uli Hoeness bei seinen Spekulationsgeschäften. Meine Nachbarin im blau-weißen Trikot zur Linken, aß während der 90 Minuten ein Bonbon nach dem anderen. Das Papier schmiss sie auf den Boden. Und ein paar WhatsApp-Chats mussten zwischendurch auch sein. Während des Spiels herrschte ständiger Transfer zu den Fress- und Getränkeständen. Ein Zuschauer bekam alle drei (!) Tore unserer Mannschaft nicht mit, weil sie kurz nach Anpfiff der ersten und zweiten Halbzeit fielen (Endstand 3:1). Und das Bier muss dann zwischenzeitlich wieder an einen anderen Ort zurückgebracht werden. 

Der Zuschauer hatte sich gleich drei Becher Bier besorgt


Der ein oder andere machte sich schon 10 Minuten vor Spielende auf den Heimweg. Komisches Fanverhalten. Warum gehen die eigentlich ins Stadion? Ähnliches ist in den Muliplexkinos zu beobachten. Da werden während der Filmvorführungen Unmengen Popkorn aus Eimern gegessen und Cola aus eben so großen Behältnissen getrunken. Knistern, knacken, schlürfen. Und wenn das Licht angeht, sieht der Kinosaal „wie Sau“ aus, wie gestern der Boden der Schalke Arena auch. Ne, da guck' ich mir lieber künftig das Spiel und den Film im Fernsehen an. Oder ich gehe zum Seniorenkino in die Lichtburg. Da ist es ruhig und sauber, weil die Besucher lediglich Kinovergnügen erleben möchten. 
 

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