Mittwoch, 23. September 2015

Fimtipp – Der Staat gegen Fritz Bauer



Deutschland in den 1950er-Jahren. Spießig, miefig, unpolitisch, sexualfeindlich. Wirtschaftswunderzeit. Das Eigenheim war vielen wichtiger als die geschichtliche Aufarbeitung. In Spitzenämtern der Politik und von Unternehmen befinden sich ehemalige hochrangige Nazis und Schreibtischmörder. Selbst in der CDU-Adenauer-Ära saß mit Hans Globke einer, Chef des Bundeskanzleramtes und Mitverfasser der Nürnberger Rassegesetze. Die Verfolgung dieser Verbrecher geschieht nur halbherzig, wenn überhaupt. Oft decken sich die Eliten gegenseitig. Der damalige Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, schaltet, unter Umgehung der deutschen Sicherheitsbehörden, den israelischen Geheimdienst ein, um einen der größten Naziverbrecher (Adolf Eichmann), der nach Argentinien geflohen war, dingfest zu machen. Eigentlich Hochverrat. Von dieser Zeit erzählt der Film – ein Politthriller.
Fritz Bauer wird von Burghart Klaußner, sein junger homosexueller Staatsanwalt von Ronald Zehrfeld dargestellt. Daneben spielen viele bekannte  hochkarätige deutsche Schauspieler. Alle sind große klasse, ebenso das Szenenbild, die Ausstattung, die Maske. Wir Älteren erkennen vieles wieder, selbst die wunderschönen Autos.
Es ist einer der besten Filme, den ich seit langem gesehen habe. Gestern war Premiere in der Essener Lichtburg. Die Zuschauer waren begeistert. Unbedingt anschauen….

Foto: Die beiden Hauptdarsteller Burghardt Klaußner (mit Mikrofon) und Ronald Zehrfeld nach der Filmvorstellung auf der Bühne der Lichtburg



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