„Ja, der ist rechts im Büro“, so lautete mein Satz im 100.
Tatort mit dem Essener Fernsehkommissar Haferkamp, ausgestrahlt im Juni 1979. Meine
kleine Filmrolle, immerhin mit Sprechanteil, habe ich quasi per Befehl als
junger Dienstgruppenleiter der Polizeihauptwache Steele aufgedrückt gekriegt.
„Fahrt heute Abend mal zum Drehort für den neuen Tatort zur
Zeche Bonifacius. Die brauchen einen Streifenwagen und zwei Polizisten,
“ so erhielt ich den Auftrag zum Beginn unserer Spätschicht. Also fuhren mein
Kollege und ich weisungsgemäß dort hin. Am Drehort wurden wir kurz in unsere
Szene eingewiesen. „Einer von euch muss allerdings einen Satz sprechen“, so die
Regieassistentin. Postwendend zeigte meine Kollege mit dem Finger auf mich: “Der!“
Drehbuch: Fernsehkommissar Haferkamp kommt bei Dunkelheit zu
einem Mordtatort. Schutzpolizist steht am Eingang eines Bürogebäudes neben seinem Streifenwagen. Das Blaulicht läuft.
Haferkamp geht in Richtung Gebäude:“ Guten Abend, ist der Herr Kreutzer da?“ Antwort: “Ja, der ist
rechts im Büro.“ Haferkamp verschwindet im Haus. Klappe.
Beim zweiten Dreh war die Szene im Kasten. Eigentlich
wären wir beim ersten Mal schon fertig gewesen. Ich habe Haferkamp jedoch
noch einen Satz ins Drehbuch geschrieben, weil er beim ersten Dreh keinen
Tagesgruß („Guten Abend“) sagte, bat ich um Wiederholung der Szene. Und der junge
Regisseur ging darauf ein. Also, Klappe – die zweite. Fertig.
So gab es für uns noch eine Unterschrift (Foto) von
Hans-Jörg Felmy in meinen Notizblock, ein Dankeschön und nach gut einer halben
Stunde waren wir wieder auf Streife. So unkompliziert ging das vor knapp 40
Jahren. Und wir waren in einen Jubiläumstatort gelandet – dem 100.
Kommissar Klein (links) trifft auf Fernsekommissar Haferkamp
Alles Gute - Hans-Jörg Felmy