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Dienstag, 19. Januar 2016

Der letzte Umzug (11)



 „Leben trifft Sterben“ heißt ein Buch der Essener Journalistin Helen Sibum. Ich erlebe dies zurzeit im Steeler Hospiz. Zum ersten Mal seit meinen Besuchen bei Winfried Leibold sehe ich heute Abend nicht nur den Gast, wie die Menschen hier im Haus genannt werden, sondern auch den schwerkranken älteren Herrn, für den die Ärzte nichts mehr tun können. Das Tun haben jetzt die Pflegerinnen, die Pfleger, die ehrenamtlichen Helferinnen und die nächsten Angehörigen übernommen. Und dafür gebührt ihnen mein größter Respekt.

Winfrieds Lebensgefährtin Beate ist immer da, seine Tochter nach ihrem Dienst bei der Bochumer Polizei auch. Heute lerne ich den jüngeren Bruder des 78-Jährigen und seine Frau kennen. Auch diese gemeinsame Stunde, an der ich als Außenstehender teilnehmen darf,  ist wieder voller Erzählungen. Herr Leiobold macht seine Späße, als er von dem missglückten Eingriff eines Pflegers im Krankenhaus aus dem letzten Jahr erzählt: „Der hatte penistechnisch nichts drauf, die Schwester heute Nacht war besser.“ Und vom Sofa flüsterte seine Lebensgefährtin: “So ist er, Winfried macht Witze bis zuletzt.“ Weitere Themen sind u. a.: Rentenausweise, Rollmopse, Bier, Tätowierungen, Schalke, Polizei (wie immer) und natürlich die bevorstehende Geburtstagsfeier am kommenden Samstag. Beate verbringt die Nacht bei ihrem Partner.


(c) uk-Fotos 

 Simone hält Papas Hand

 Zwischen Bier und Trinkbecher

Simone an Papas Bett

                             Und noch eine helfende Hand, die von Schwester Sabine

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