„Leben trifft Sterben“ heißt ein Buch der Essener
Journalistin Helen Sibum. Ich erlebe dies zurzeit im Steeler Hospiz. Zum ersten
Mal seit meinen Besuchen bei Winfried Leibold sehe ich heute Abend nicht nur den
Gast, wie die Menschen hier im Haus genannt werden, sondern auch den schwerkranken
älteren Herrn, für den die Ärzte nichts mehr tun können. Das Tun haben jetzt die
Pflegerinnen, die Pfleger, die ehrenamtlichen Helferinnen und die nächsten
Angehörigen übernommen. Und dafür gebührt ihnen mein größter Respekt.
Winfrieds Lebensgefährtin Beate ist immer da, seine Tochter nach
ihrem Dienst bei der Bochumer Polizei auch. Heute lerne ich den jüngeren Bruder
des 78-Jährigen und seine Frau kennen. Auch diese gemeinsame Stunde, an der ich
als Außenstehender teilnehmen darf, ist
wieder voller Erzählungen. Herr Leiobold macht seine Späße, als er von dem
missglückten Eingriff eines Pflegers im Krankenhaus aus dem letzten Jahr erzählt:
„Der hatte penistechnisch nichts drauf, die Schwester heute Nacht war besser.“
Und vom Sofa flüsterte seine Lebensgefährtin: “So ist er, Winfried macht Witze
bis zuletzt.“ Weitere Themen sind u. a.: Rentenausweise, Rollmopse, Bier, Tätowierungen,
Schalke, Polizei (wie immer) und natürlich die bevorstehende Geburtstagsfeier
am kommenden Samstag. Beate verbringt die Nacht bei ihrem Partner.
(c) uk-Fotos
Simone hält Papas Hand
Zwischen Bier und Trinkbecher
Simone an Papas Bett
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