Ein kleiner Findling liegt auf dem Familiengrab im
Südostviertel und Stadtteil Huttrop. Daneben einen Strauß weißer Tulpen. So
einfach und bescheiden wie seine letzte Ruhestätte verlief das Leben von Diether Krebs nicht. Das war eher
aufregend. Der gebürtige Essener und Folkwangschüler war ein ganz großer
seines Fachs. Er wurde nur 52-Jahre alt und starb heute vor 20 Jahren an einer
Krankheit, die seinen Namen trägt. Seine Ehefrau Bettina
Freifrau von Leoprechting-Krebs folgte ihrem Ehemann sechs Jahr
später. Auch ihren Name ziert ein kleiner Findling. Sie arbeitete als Dolmetscherin am Thalia Theater in Hamburg.
Das H im Vornamen ist eher ungewöhnlich. Diether hat es von
seinem Patenonkel erhalten. Diether Posser (1922-2010) war Rechtsanwalt und
SPD-Politiker, Finanzminister und stellvertretender Ministerpräsident in Nordrhein
Westfalen in der Regierung von Johannes Rau (1978 – 1988). Als Personenschützer
habe ich ihn in dieser Funktion kennen und schätzen gelernt. Er war dafür
verantwortlich, dass ich in dieser Zeit in die SPD eingetreten bin. Die beiden
Diethers ruhen in Sichtweise auf dem Ostfriedhof.
Zurück zum Patensohn. Er ist uns immer noch in seiner Rolle als
Schwiegersohn von Ekel Alfred („Ein Herz und eine Seele“) und in seinen
humorvollen Auftritten („Sketchup“) in guter Erinnerung. Als er schon schwer
krank war, ging Diether Krebs noch auf Tournee und drehte den Kultfilm „Bang Boom
Bang“. „Gehste inne Stadt, wat macht dich da satt, 'ne Currywurst…“ Dieses
Lied, das meist Herbert Grönemeyer zugeschrieben wird, stammt aus der Feder von
Diether Krebs. Er war eben so ein richtiger Junge aus dem Ruhrpott. Neben den
Findlingen der Eheleute Krebs liegt ein Schild. Darauf steht: unvergessen. Stimmt.
Mein Frau und ich haben die Beiden heute besucht. Und seinen Onkel auch.
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