Werden Menschen als Verbrecher geboren oder gemacht? Diese Frage treibt Kriminologen seit Jahrzehnten um. Einige Studien sprechen dafür - andere dagegen. Lassen wir es im Raum stehen.
Bei einem könnte die These vom Verbrecher-GEN zutreffen. Seine Name Peter S., Polizeibeamter im gehobenen Dienst.
Er war mein zweiter Chef im Essener Schutzbereich I („Gerlingwache“). Damals hieß der Dienstgruppenleiter (DGL) noch Wach- und Einsatzführer (WE). Als er als junger Kommissar von der Höheren Landespolizeischule Münster (HLPS) mit geschneiderter Uniform zu uns kam, wollte er gleich die Polizeiwelt verändern. So gab er zum Beispiel nach Trunkenheitsfahrten den Beschuldigten gerne die Fahrerlaubnis zurück, weil er meinte, die vorläufige Entziehung des „Lappens“ sei rechtswidrig. Das gab Ärger mit den Vorgesetzten, stieß auf Unverständnis und Kopfschütteln bei seiner Truppe. Im Nachtdienst war er schon mal eine ganze Schicht verschwunden. Nur der Wachhabende hatte seine telefonische Erreichbarkeit. Ich verstand mich ganz gut mit ihm, weil wir in Gelsenkirchen-Buer die selbe Schule besucht hatten. Er einige Klassen über mir. Ein guter Schüler. So schaffte er auch den Aufstieg in den gehobenen Dienst, was zu dieser Zeit noch die Ausnahme bei der Polizei war.
Peter S. nach seiner Festnahme - erkennungsdienliche Behandlung |
Artikel aus der WAZ vom 15.8.1983 |
Jahrelang hörte ich nichts mehr von ihm. Erst wieder in meiner Funktion als Sprecher der Essener Polizei nach einem tragischen Verkehrsunfall mit vier tödliche Verunglückten aus dem Ruhrgebiet - einer von ihnen war Peter S. Er wurde 51 Jahre alt.
Da wusste die Polizeireporterin der BILD um wenn es ging |