Der ein oder andere hat sich gewundert. Soldatinnen und Soldaten in Kleingruppen und in voller Montur mit Rucksack marschierten am sonnigen Wochenende 42 Kilometer durch den Essener Süden, am Baldeneysee, den Ausläufern des Bergischen Landes, Kettwig und Mülheim vorbei. Start- und Zielort war das Hundertwasserhaus im Grugapark. Dort, wo Familien mit ihren schwerstkranken Kindern wohnen. Rund 300 Staatsdiener in Uniform und 150 Zivilisten fanden am Samstag und Sonntag den Weg aus dem gesamten Bundesgebiet nach Essen – zum 6. Ruhrpottmarsch. Cris Reger, Organisator und Mitglied der International Police Associationen, hatte eingeladen.
Einmarsch vor dem Hundertwasserhaus |
Rein wetterbedingt war es schon eine ganz besondere Veranstaltung. Während am Samstag das Thermometer bis auf 37 Grad anstieg, reichte es am Sonntag gerade einmal für 22 Grad. Gut nur, dass am Samstag der Streckenverlauf nicht ganz so schwierig war wie tagsdrauf.
Die Soldaten kamen in Marschordnung, Bundeswehr und Flagge der entsprechenden Einheit in den Grugapark. Dazu ein Lied auf den Lippen. Gut gemacht abtreten, hieß es dann vom Einheitsführer.
Am Zielort wurden alle Teilnehmer mit Kaltgetränken, Grillgut sowie Kaffee und Kuchen empfangen. Aber erst einmal hieß es, die geschundenen Füße zu pflegen. Manch eine Blase musste zunächst versorgt werden. Kein Problem, denn es waren auch Sanitäter der Bundeswehr dabei.
Erst einmal nach 42 Kilometer zur Ruhe kommen |
Bianca Hauser, eine der zivilen Teilnehmerinnen, kam nicht zum ersten Mal von Düren nach Essen zum Ruhrpottmarsch. Sie absolvierte an beiden Tagen mit ihrem Bekannten die reduzierte 27-Kilometer-Strecke. Immerhin war sie etwa jeweils siebeneinhalb Stunden unterwegs. Ihr Fazit: „Es hat wie immer Spaß gemacht. Die Strecke bergauf und bergab ist wunderbar und entspricht gar nicht so den Vorstellungen, die viele von dieser Region haben.“
Bianca Hauser - an beiden Tagen unterwegs |
Für einige der Teilnehmer war der 6. Ruhrpottmarsch auch die perfekte Vorbereitung für den Megamarsch „4daagse“ im niederländischen Nijmegen. Es ist die größte Wanderveranstaltung der Welt und findet in einem Monat statt. Chris Reger: „Wer in Essen gut durchgekommen ist, schafft es auch in Holland.“
Mitarbeiterinnen der Kinderhilfe erwarten die Finisher |
Und das Gute zum Schluss. Der Reinerlös der Veranstaltung stiftet der Veranstalter der Kinderhilfe im Hundertwasserhaus.