Polizeipräsidentin Dr. Barbara Slownik |
„ […] Mitarbeiter*innen“, „Expert_innen“ oder „BeamtInnen“ soll es bei der Behörde auch künftig nicht geben. Denn Gendersternchen, Gendergap und Binnen-I „sind im Fließtext nicht anzuwenden, da die grafische Unterbrechung den Lesefluss hemmt“, heißt es einer internen Mitarbeiterinformation der Berliner Polizei von Anfang Januar. Obwohl. So richtig traue ich dem sprachlichen Polizeibraten noch nicht. Wählte doch die Polizeipressestelle in einem Schreiben folgende Anrede: "Liebe Medienvertretende". Ein Reporter antwortete darauf: „Ich bin Reporter und kein Reportender.
Einladung zur Pressekonferenz |
Im Januar gab das Diversity-Büro (!) der Berliner Polizei eine Mitarbeiterinformation heraus (Anmerkung: Wo sind den hier die Mitarbeiterinnen?). Darin heißt es u. a.: “In unserem dienstlichen Sprachgebrauch sind wir aufgrund rechtlicher Regelungen angehalten, eine gendergerechte Sprache anzuwenden, um der Gleichbehandlung von Frauen und Männern innerhalb der Polizei Berlin Ausdruck zu verleihen.“ Es folgen Formulierungshilfen.
In meinem Kalender steht für nächste Woche „Arzttermin“, obwohl ich von einer tollen und von mir sehr geschätzten Ärztin behandelt werde. Ich hoffe doch, sie sieht es mir nach. Oder hätte ich doch besser Ärztintermin schreiben sollen? Ich gehe nach wie vor zum Arzt. Egal, wer mich empfängt.
Info: Der Schriftsteller Reiner Kunze nennt den "Sprachgenderismus" eine "aggressive Ideologie". Dazu erschien 2018 in der Passauer Neue Presse ein interessanter Artikel zum Thema: https://www.pnp.de/nachrichten/kultur/Dichter-Reiner-Kunze-Sprachgenderismus-ist-eine-aggressive-Ideologie-2971049.html