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Samstag, 30. Januar 2021

Berliner Polizei leistet Widerstand gegen „Gendersprache“

Wird die Berliner Polizei jetzt zu einem gallischen Dorf in der Bundeshauptstadt? Sie leistet Widerstand gegen den „Sprachgenderismus“ der rot-rot-grünen Landesregierung. Und dies, obwohl eine Frau Chefin der etwa 25000 Bediensteten ist. Seit 2018 leitet Polizeipräsidentin Dr. Barbara Slowik (54) die Behörde, die offiziell „Der Polizeipräsident“ (!) heißt. Vielleicht ist das der Grund für die Bockigkeit gegenüber der Politik.
Polizeipräsidentin Dr. Barbara Slownik

[…] Mitarbeiter*innen“, „Expert_innen“ oder „BeamtInnen“ soll es bei der Behörde auch künftig nicht geben. Denn Gendersternchen, Gendergap und Binnen-I „sind im Fließtext nicht anzuwenden, da die grafische Unterbrechung den Lesefluss hemmt“, heißt es einer internen Mitarbeiterinformation der Berliner Polizei von Anfang Januar. Obwohl. So richtig traue ich dem sprachlichen Polizeibraten noch nicht. Wählte doch die Polizeipressestelle in einem Schreiben folgende Anrede: "Liebe Medienvertretende". Ein Reporter antwortete darauf: „Ich bin Reporter und kein Reportender.

Einladung zur Pressekonferenz
Eine Pressemitteilung der Berliner Feuerwehr endete ähnlich: „Vor Ort waren: Polizei, Energieversorger, Pressedienst und Medienvertretende.“ Finde den Fehler? Hätte es dann nicht Energieversorgende heißen müssen? Wenn schon, denn schon.

Im Januar gab das Diversity-Büro (!) der Berliner Polizei eine Mitarbeiterinformation heraus (Anmerkung: Wo sind den hier die Mitarbeiterinnen?). Darin heißt es u. a.: “In unserem dienstlichen Sprachgebrauch sind wir aufgrund rechtlicher Regelungen angehalten, eine gendergerechte Sprache anzuwenden, um der Gleichbehandlung von Frauen und Männern innerhalb der Polizei Berlin Ausdruck zu verleihen.“ Es folgen Formulierungshilfen.

In meinem Kalender steht für nächste Woche Arzttermin“, obwohl ich von einer tollen und von mir sehr geschätzten Ärztin behandelt werde. Ich hoffe doch, sie sieht es mir nach. Oder hätte ich doch besser Ärztintermin schreiben sollen? Ich gehe nach wie vor zum Arzt. Egal, wer mich empfängt.

Info: Der Schriftsteller Reiner Kunze nennt den "Sprachgenderismus" eine "aggressive Ideologie". Dazu erschien 2018 in der Passauer Neue Presse ein interessanter Artikel zum Thema: https://www.pnp.de/nachrichten/kultur/Dichter-Reiner-Kunze-Sprachgenderismus-ist-eine-aggressive-Ideologie-2971049.html

 

4 Kommentare:

  1. Ich verstehe die ganze Aufregung wirklich nicht mehr.
    Was ist denn schwierig daran? Ich bemühe mich, meine (Schrift-)Sprache möglichst so zu gestalten, dass ich verständlich aber dennoch allgemein formuliere, das ist doch nicht schwierig. Was ist so schlimm daran, die "Teilnehmenden" oder die "Mitarbeitenden" anzusprechen oder die "Polizeibediensteten"? Oder auch mal gerne mit Sternchen wie die Polizeisprecher*innen? Warum gibt es so viel Widerstand, die Sprache im Sinne der Gleichberechtigung zu verändern? Ich begreife das genauso wenig, wie das Unvermögen vieler, auf beleidigende und ehrverletzende Begriffe wie Neger oder Zigeuner zu verzichten. Ein Pusztaschnitzel schmeckt mir genausogut wie ein Schokokuss, ohne dass ich mit meine Sprache Menschen verletze und beleidige und nur zur Erinnerung - Beleidigung ist ein Subjektivtatbestenand! Es geht um alle, die sich beleidigt FÜHLEN, nicht um diejenigen, die beleidigen! (...und auch der Plural hilft beim Gendern  ).
    Es beginnt immer mit der Sprache! Gedankengut wird durch Sprache geformt. Sprache wird zur Beeinflussung verwendet. Rhetorik ist Machtmittel! Daher ist Formulierung so eminent wichtig und gerät zunehmend - von vielen bewusst gesteuert und beabsichtigt - in den Fokus Ewiggestriger, die gerne immer noch vom "Weibe" reden würden, das an den Herd gehört und sich voller Wur und Hass gegen alles richten, was unser aller Zusammenleben und das Verständnis für- und miteinander befördern würde.
    Liebe Leute - achtet bitte auf eure Sprache und entwickelt euch weiter, kommt aus euren Höhlen und legt die Keulen ab - denn mit der Sprache beginnt alles. Gutes und auch Böses.

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    1. Ich bin eine Frau und lehne an, dass mich jmd gendert. Warum? Frauen wollen auf einem Niveau mit Männer sein und zwar, dass zwischen Frau und Mann keine Untwrschiede werden. Warum soll ich da in einer Ansprache daran erinnert werden, dass ich doch eine Frau bin?

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    2. Ich bin eine Frau und lehne an, dass mich jmd gendert. Warum? Frauen wollen auf einem Niveau mit Männer sein und zwar, dass zwischen Frau und Mann keine Untwrschiede werden. Warum soll ich da in einer Ansprache daran erinnert werden, dass ich doch eine Frau bin?

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  2. Den Beitrag habe ich auch auf Facebook veröffentlicht. Hier die Erwiderung auf den Kommentar von "Stoeberbox":Michaela Oerding
    schreibt: Vielen Dank für Ihre Ausführungen, an die Sie ganz offensichtlich fest glauben. - Andere, dazu zähle ich auch, empfinden die Genderisierung unserer deutschen Sprache, die ja auch ansonsten durchaus einem gewissen Wandel unterliegt, als anstrengend hoch drei, ineffektiv, störend, anmassend und unnütz. Gelinde ausgedrückt. Wenn Sie gut mit der Genderisierung der Sprache klarkommen: d'accord für Sie. Ich will es aber auch nicht. Es hemmt mich. Es stört mich. Es kotzt mich an, "Sternchen" zu denken, ich will frank und frei einfach nur schreiben, was mir, klar nicht mehr ganz jungen Person, durch den Kopf schiesst. Und alles, was bei mir so aufploppt, ist ohne irgendein Gendersternchen. Und so schreibe ich halt. So rede ich auch. so denke ich. - Dass es Geschlechterunterschiede gibt, war mir besser bewusst, als immer so ganz gut für mich war 🙂.. Na und? Ich finde, diese Gendersprache bewirkt das genaue Gegenteil von dem, was sie vorhat, das ist: Unterschiede verwischen. Das leistet sie eben nicht. Nein, hier werden Unterschiede gesetzt, die längst überwunden waren. Längst egal waren. Jetzt werden diese Anachronismen wieder hochgekocht. - Allerdings ohne mich. - Und, ob Sie es glauben oder nicht: die Leute verstehen mich trotzdem. Finde ich gut.

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