Meinen ersten Medienauftritt hatte ich mit 11 oder 12
Jahren. Der Fotograf der örtlichen Tageszeitung, Alfred Winter, entdeckte mich bei einem Feldhandballspiel(!) des Polizeisportvereins
Gelsenkirchen beim Kaugummiblasen am Tor. Zack, schon war ich drin im
Lokalteil der WAZ Gelsenkirchen. Ich mit Bubblegum wurde zur Glosse verarbeitet. Sie begann
mit dem Satz: “Das Spiel interessierte Uwe weniger. Ihn hatte es das Kaugummi angetan…“
Das Kaugummi wurde in diesem Jahr 150 Jahre alt. Amis
Taylor hieß der amerikanische Erfinder. Die FAZ schrieb zum Geburtstag:“ Im
Schnitt kauft jeder Deutsche 100 Streifen Kaugummi pro Jahr. Rund 569 Millionen
Euro geben sie insgesamt dafür aus.“ Menschen kauen halt gerne. In Deutschland
allerdings erst viel später, als nach dem 2. Weltkrieg die amerikanischen
Soldaten das Kaugummi an die Kinder verteilten. Heute machen die ausgespuckten
Gummis viel Ärger. Die festgetretenen Dinger sind biologisch nicht abbaubar und
verschandeln auf Dauer die Gehwege in den Einkaufszonen. 900 Millionen Euro soll jährlich
die Beseitigung kosten. In Singapur ist übrigens Kaugummi bei strenger Strafe
verboten. Man soll sogar Haue kriegen, wenn man beim Ausspucken erwischt wird.
Ganz so schlimm ist es in Deutschland nicht. Allerdings wird die illegale Entsorgung immer teurer. Jede Kommune kann die Strafe
selbst festlegen. Hier einige Beispiel: Mannheim 50 bis 250 Euro; Dresden 20
Euro; Stuttgart 100 Euro; Hannover 10 Euro; Lüdenscheid 100 Euro; Dortmund bis
35 Euro; Hamburg: 55 Euro; Berlin 35. Und wie sieht es in meiner Stadt Essen auf?
Seit dem 1. August ist ein neuer
Bußgeldkatalog in Kraft getreten. Kaugummi taucht gar nicht auf. Es heißt aber:
„100 Euro Strafe für das Wegwerfen von Kleinmüll: Zigarettenschachtel,
Pappbecher, Inhalt von Aschenbechern, Bananen-schale, Zeitungen, Plastikbeutel,
Tasche, Sack, Plastikflasche, Verpackungsmaterial etc.“Das wird wohl auch für das Geburtstagskind Kaugummi gelten.
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