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Montag, 9. April 2018

Die Polizei hat gelernt - nach Katastrophen wird den Beteiligten geholfen


Thorsten Güth, Polizeioberrat und Koordinator des Betreuungsteams der nordrhein-westfälischen Polizei, ist immer da, wenn etwas Schreckliches passiert. So wie am Wochenende in Münster.  Ein offensichtlich psychisch Kranker fährt mit seinem VW Bus in eine Menschenmange, töte zwei Menschen und verletzt viele. Dann erschießt er sich.   
Der Polizeioberrat schreibt heute im sozialen Netzwerk: “Münster, der 2. Nachtdienst aus Anlass des schrecklichen Ereignisses ist geschafft. Vielen Dank an alle ebenfalls eingesetzten Kolleginnen und Kollegen, der Polizeiseelsorge, den Notfallseelsorgern und Helfern, sowie meiner hoch motivierten Führungsgruppe in meinem Einsatzabschnitt. […] Wir gedenken den Verstorbenen und bangen mit den von uns betreuten Angehörigen um das Leben und die Gesundheit der Verletzten. Gute Nacht Euch allen.
Seit Jahren betreut Thorsten Güth zusammen mit seinen Polizeikollegen Menschen nach besonders belastenden Ereignissen. Rettungskräfte, Polizisten oder Angehörige. Das ist neben den anderen polizeilicher Aufgaben ein wichtiger Teil zur Einsatzbewältigung, damit es danach nicht zu posttraumatischen Belastungsstörungen der Beteiligten kommt. In früheren Zeiten hat sich niemand um dieses Phänomen gekümmert. Die Menschen wurden mit ihren furchtbaren Erlebnissen allein gelassen. Manche sind daran zerbrochen. Das muss nicht passieren - kann aber.  
Als ich 1981 mit einem Polizeihubschrauber abstürzte, der Pilot vor unseren Augen starb, zwei Kollegen sehr schwere Verletzungen davon trugen, waren wir Überlebende auf uns allein gestellt. Niemand kümmerten sich um uns. Hilfe gleich Fehlanzeige.
Gott sei Dank gibt es heutzutage dieses Betreuungsteams der nordrhein-westfälischen Polizei rund um Thorsten Güth. Und manchmal referieren wir beide gemeinsam in Polizeibehörden des Landes. Ich berichte von meinen negativen Erfahrungen und mein Freund Thorsten zeigt auf, was heute Gutes getan wird.

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