Ich werde künftig bestimmte Massenveranstaltungen meiden. Nicht wegen
der teilweise übertriebenen Sicherheitsmaßnahmen und den langen Schlangen vor
den Eingängen, sondern wegen des Verhaltens vieler Besucher. Gestern auf
Schalke gegen VFB Stuttgart.
Wie ein Raumschiff taucht die Schalke-Arena am Horizont auf
Mein Nachbar zur Rechten qualmte eine Zigarette nach der anderen. Der vor und hinter mir auch, so dass ich teilweise schon die
Luft anhalten musste. Und das als Ex-Raucher voller Verständnis für diese
Sucht. Alle drei Minuten glotzte der
Sitznachbar auf sein Smartphone, wie einst Uli Hoeness bei seinen
Spekulationsgeschäften. Meine Nachbarin im blau-weißen Trikot zur Linken, aß während der 90 Minuten
ein Bonbon nach dem anderen. Das Papier schmiss sie auf den Boden. Und ein paar
WhatsApp-Chats mussten zwischendurch auch sein. Während des Spiels herrschte
ständiger Transfer zu den Fress- und Getränkeständen. Ein Zuschauer bekam alle drei
(!) Tore unserer Mannschaft nicht mit, weil sie kurz nach Anpfiff der ersten
und zweiten Halbzeit fielen (Endstand 3:1). Und das Bier muss dann zwischenzeitlich wieder an einen anderen Ort zurückgebracht werden.
Der Zuschauer hatte sich gleich drei Becher Bier besorgt
Der ein oder andere
machte sich schon 10 Minuten vor Spielende auf den Heimweg. Komisches
Fanverhalten. Warum gehen die eigentlich ins Stadion? Ähnliches ist in den
Muliplexkinos zu beobachten. Da werden während der Filmvorführungen Unmengen Popkorn
aus Eimern gegessen und Cola aus eben so großen Behältnissen getrunken. Knistern, knacken, schlürfen. Und wenn das Licht angeht, sieht der Kinosaal „wie Sau“ aus, wie gestern der Boden
der Schalke Arena auch. Ne, da guck' ich mir lieber künftig das Spiel und den
Film im Fernsehen an. Oder ich gehe zum Seniorenkino in die Lichtburg. Da ist
es ruhig und sauber, weil die Besucher lediglich Kinovergnügen erleben
möchten.
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