Die Essener und Mülheimer Verkehrsgesellschaften fusionierten ab dem 1.1.2017. Das ist eine gute Nachricht. Aber jetzt beginnt meines
Erachtens der Skandal. Der Betrieb bekommt eine Vorstandsdoppelspitze. Die Gehälter wurden in der letzten Sitzung
vor Weihnachten kräftig angehoben. Michael Feller und Uwe Bonan erhalten
jeweils 250000 (in Worten: zweihundertfünfzigtausend Euro) Jahresgehalt,
berichtet meine Tageszeitung. Eine Erhöhung von rund 20 Prozent, zusammen eine
halbe Millionen! Der EVAG-Aufsichtsrat, mehrheitlich von Mitgliedern, die ich
eher nicht dem „Geldadel“ zurordnen würde (Gewerkschafter, Arbeitnehmervertreter,
SPD, Grüne) stimmten mehrheitlich für den großen Schluck aus der Gehaltspulle
für die beiden Vorsitzenden. Wer genau wie abgestimmt hat, ist nicht bekannt.
Da meines Wissens die Verkehrsgesellschaften „rote Zahlen“ einfahren,
die Bediensteten Abstriche an Zuwendungen (Familientickets,
Jubiläumszuwendungen), befristete Arbeitsverträge in Kauf nehmen müssen,
spielte bei der Gehaltsdebatte um die beiden Chefs keine Rolle. Übrigens: Der
Oberbürgermeister von Essen, Thomas Kufen („Ich habe erst geschluckt, mich dann
überzeugen lassen“) verteidigt die
enorme Gehaltserhöhung, so die NRZ gestern
Anmerkung: 2007 fusionierten die Polizeibehörden Essen und
Mülheim. Es blieb bei einer Spitze und einem Polizeipräsidenten! Geht doch.
Und hier die verantwortlichen Aufsichtsratsmitglieder der
Essener Verkehrsgesellschaft: Wolfgang
Weber (SPD, Aufsichtsratsvorsitzender), Lothar Grüll (Verdi, stellv.
Aufsichtsratsvorsitzender), Detlef Barz (Verdi, Arbeitnehmervertreter), Christian
Boden (Gewerkschaft, Arbeitnehmervertreter), Hermann Dumke (Arbeitnehmervertreter),
Gerd Flocke (Arbeitnehmervertreter), Ulrich Beul (CDU-Ratsherr), Rolf Fliß (Grünen-Ratsherr),
Lothar Grüll (Verdi Gewerkschaftssekretär), Friedhelm Krause (CDU-Ratsherr), Rainer Sauer (Verdi, Gewerkschaftssekretär), Simone Raskob (parteilos, Beigeordnete der
Stadt Essen), Manfred Tepperis (SPD-Ratsherr) und Wolfgang Weber (SPD-Ratsherr)