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Montag, 28. Dezember 2015

Familiengeschichten - Bruder Walter



Meine Frau hat ihren Halbbruder Walter nie kennengelernt. Wie auch. Er starb 11 Jahre bevor sie auf die Welt kam und gehörte zu den Kindern des 2. Weltkrieges, die ein Wahnsinniger und seine ergegeben, unterwürfigen Gesellen auf den Schlachtfeldern Europas in den Tod schickte. Walter wurde nur 18 Jahre alt. Und wie zynisch die Begleitmusik zu seinem Tod war, zeigen Schreiben aus dem Nachlass des Vaters.
Auszug aus der Todesmitteilung: „Bei schweren Abwehrkämpfen nördlich Birsen/ Lettland fiel ihr Sohn, unser lieber Kamerad Walter Wohlrath, am 15. August 1944 bei Varbegi in soldatischer Pflichterfüllung getreu seinem Fahneneid für das Vaterland. […] Er war ein leuchtendes Beispiel im Kampf um den Bestand unseres Reiches und ein tapferer Soldat unseres Führers. Heil Hitler, gez. Herting, Leutnant und stv. Kompanieführer.“ Wie oft mag der Leutnant derartige Briefe diktiert haben?
Und im Nachgang gab es noch einen Orden. „Leider ist es mir nicht vergönnt dieses Auszeichnung (Anmerkung: Eiserne Kreuz 2. Klasse) ihm persönlich zu überreichen, da Ihr Sohn inzwischen im Kampfe für den Bestand von Großdeutschland gefallen ist. Heil Hitler, Wenz, Oberleutnant“
Noch erschüttender finde ich das Schreiben des ehemaligen Lehrherrn von Walter: „Durch die Zeitung ersehe ich, dass Ihr Sohn, mein früherer Lehrling, Walter Wohlrath, an der Front den Heldentod gestorben ist. […] Auch ich habe bereits einen Sohn verloren, und so muss man sich gemeinsam mit allen Eltern, die ein gleiches Schicksal erlitten haben, trösten. Ich grüße Sie mit Heil Hitler, Ludwig Poppe“
Da bleiben einem die Worte im Hals stecken. Und nach wie vor sterben Kinder, Jugendliche und Männer in Uniform (und jetzt auch Mädchen und Frauen) für irgendwelche Wahnsinnige.  
 

Sonntag, 27. Dezember 2015

Familiengeschichten – Tante Mariechen



Es ist unsere traurigste Familiengeschichte. Das Foto zeigt eine junge hübsche Frau in den 1920er – Jahren oder ein bisschen davor. Tante Mariechen aus Rüdesheim, die Cousine meiner Oma. Ihr richtiger Name Maria Schmitt. Als sie dort so stolz bei dem Fotografen Leo Leibholz in Gelsenkirchen posierte, wusste sie noch nicht, welches Schicksal sie einmal erleiden musste. Tante Mariechen war mit dem Lehrer Hans Schmitt verheiratet. Die Beiden bekamen vier Jungs. Drei von ihnen „fielen“ im 2. Weltkrieg. Ihr jüngster Sohn Gerd verlor beide Hände und kam schwer kriegsversehrt heim. Trotz seiner amputierten Unterarme wurde er ein erfolgreicher Sportler -  Leichathlet, Kanute, Schwimmer. Im Juni 1960 verunglückte Gerd Schmitt tödlich im Alter von nur 34 Jahren bei einem Verkehrsunfall. Er saß selbst am Steuer. 
Welchen Schmerz muss eine Mutter ertragen, wenn alle ihre Kinder vor ihr sterben? Diese Familiengeschichte hat mich schon als Kind beschäftigt. Ich, damals 7 Jahre alt,  kann mich noch genau daran erinnern, als meine Mutter vom Tod des Onkels erzählte. Vielleicht  deshalb, weil wir auch vier Jungs in unserer Familie waren.   

Tante Mariechen im Alter von etwa 20 Jahren

Freitag, 25. Dezember 2015

„Crack“ - mein Rentnerkollege…



An dieser Geschichte komme ich als Polizei-Rentner nicht vorbei. Sie ist zu schön. "Crack", ein knapp 10-jähriger Schäferhund der Essener Polizei, versah in der vorletzten Nacht seine letzte Schicht. Zu den Festtagen ist er im wohlverdienten Ruhestand, nach 56 Jahren. Also, wenn man Hunde- und Menschenjahre ins Verhältnis setzt – eins zu sieben, sagt man.  Über acht Jahre hat der ausgebildete Rauschgiftspürhund in Essen und darüber hinaus Dienst versehen,  in der Zeit etliche Straftäter zur Strecke gebracht. So auch am letzten Arbeitstag. Er schnappte – im wahrsten Sinne des Wortes – einen Rauschgiftdealer. Weil dieser  flüchtete und sich bei seiner Festnahme wehrte, biss „Crack“ zu. Der Täter (36) kam ins Krankenhaus und hoffentlich  auch später in Haft. Alles Gute, Kollege.

 
   So sehen Rentner aus. "Crack", der Polizeihund der Essener Polizei

Quelle/ Foto: Polizei Essen

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Meine Weihnachtsgeschichte...



Viele Menschen wissen gar nicht, warum wir jedes Jahr am 24. Dezember Weihnachten feiern. Hier meine Kurzversion von der Legende:

Ein Paar lebte vor mehr als 2000 Jahren in der Stadt Nazaret im heutigen Israel. Das genaue Alter der Verlobten ist nicht bekannt. Maria wird auf 12 (!) bis 15 Jahre alt von Bibelforschern geschätzt, Josef auf 35 bis 50 Jahre. Dieser Altersunterschied war damals nicht ungewöhnlich. Mädchen wurden unmittelbar nach ihrer Geschlechtsreife gleich verheiratet. Obwohl das ungleiche Paar noch nicht miteinander geschlafen hatte, wurde Maria plötzlich schwanger, trotz ihrer Jungfräulichkeit. Dies erschien Josef unwahrscheinlich. Er wollte sich von seiner Verlobten trennen. Möglicherweise wäre Maria nach den damaligen Gesetzen des Alten Testaments getötet („gesteinigt“) worden. Eines Nachts erschien dem Zimmermann Josef ein Engel im Traum.  Er sagte, dass das Kind, das Maria unter dem Herzen trägt, von Gott („Heiliger Geist“) gezeugt sei. Er solle sie nicht verstoßen. Das ungeborene Kind sei ein Junge, er solle Jesus heißen und würde die Welt von den Sünden befreien. Josef folgte dem Rat des Engels. Maria hatte ebenfalls von einem Engel von ihrer Schwangerschaft Kenntnis erhalten.
Josef und seine hochschwangere Frau mussten sich kurz vor der Niederkunft aufgrund einer Volkszählung bzw. einer Steuerauflistung in Josefs Geburtsstadt Bethlehem melden, so der Befehl von König Herodes bzw. Kaiser Augustus. Für die rund 170 Kilometer von Nazaret bis Betlehem brauchte das Paar fünf Tage. Alle Herbergen waren jedoch in Betlehem belegt. Aufgrund ihres Zustandes bekamen die hochschwangere Maria und Josef zumindest einen offenen, zügigen Stall zugewiesen. Hier brachte Maria ihren Jesus zur Welt und legte es in eine mit Stroh gefüllte Futterkrippe. So kam das „Christkind“ zur Welt – am Heiligen Abend.

(Quelle: Bibel/ Neues Testament Matthäus 1, 18 bis 24 und Lukas 2,  26 bis 38 und Lukas 2 bis 18)

Frohe Weihnachten…

 Krippe der St.Laurentiuskirche in Essen-Steele

Montag, 21. Dezember 2015

Ein trauriger Clown – Benefizveranstaltung abgesagt…


Ich habe gerade erfahren, dass die Benefizvorstellung am 23.12.2015 von Clownlegende Oleg Popov und des Chinesischen Staatscircus in Essen ausfällt, aus organisatorischen Gründen muss sie kurzfristig abgesagt werden. Schade!
Die Einnahmen waren für die Ronald McDonald’s Kinderhilfe vorgesehen.
Alle bereits erworbenen Tickets bleiben gültig und können in den Veranstaltungen von 25. Dezember 2015 bis 03. Januar 2016 eingelöst werden, teilt der Veranstalter mit.



..zeigt Oleg Popov (hier einmal ein bisschen nachdenklich) mit seiner Frau Gabriela beim Besuch des Hundertwasser Hauses der Kinderhilfe im Oktober

Sonntag, 20. Dezember 2015

Briefmarken



In diesem Jahr habe ich in guter alter Tradition einen Teil unserer  Weihnachtspost handschriftlich gefertigt. Sieht viel schöner aus als jede E-Mail oder WhatsAp-Nachricht.
Probleme hatte ich nur mit dem Frankieren der Weihnachtsbriefe. Was kommt wo drauf? Den Brief nach Irland habe ich vorsichtshalber überfrankiert. Man kann ja nie wissen. Außerdem hatte ich die exakte Marke nicht zur Hand.  Als ich den Brief so auf dem Tisch liegen sah, fiel mir erst die Zusammenstellung der Briefmarken auf. Zunächst die mit einem Auto (typisch deutsch),  daneben die mit dem  Portrait des katholischen Geistlichen Karl Leisner. Daneben sein Zitat: „Segne auch, höchster, meine Feinde.“. Das ist schon eine zufällig schräge Zusammenstellung, wenn man weiß, wie viele Menschen jährlich durch den Straßenverkehr sterben,  weltweit nach Schätzungen Weltgesundheitsorganisation bis zu 1,2 Millionen Menschen.
Ich stelle mir lieber nicht vor, wenn folgende Frankierung in den USA zustande gekommen wäre. Eine Briefmarke mit einem Colt (typisch amerikanisch) und daneben das Zitat des deutschen Philosophen Manfred Hinrich: Waffen sind Zeugnisse der Geistlosigkeit. 
Frohe Weihnachten…


Samstag, 19. Dezember 2015

10 Jahre Essener Ehrenamt - Agentur




Worte wie Donnerhall schallten durch die ehemalige Lohnhalle der Zeche Zollverein. Henning Baum („Der letzte Bulle“), einer der Schirmherren, ging spontan ans Mikrofon. In prägnanten stimmgewaltigen Sätzen hielt er ein flammendes Statement für das Engagement im Ehrenamt und die Arbeit der Essener Agentur.
Die feierte in der letzten Woche im heutigen „Tripple Z“ ihr 10-jähriges Jubiläum. Festredner waren die neue junge NRW-Familienministerin Christina Kampmann („sehr sympathisch“), Oberbürgermeister Thomas Kufen („sehr locker, konzeptfrei aus der Hüfte“) sowie die Vorstandssprecher Heike Kracht und Niklas Wilcke („kurzweiliger Dialog“). Der Essener Starkoch Nelson Müller sorgte für musikalische Leckerbissen. Durch das Festprogramm führte sehr kompetent die Geschäftsführerin der Ehrenamt-Agentur Janina Krüger. Rund 150 Ehrengäste und Gratulanten waren dabei, meine Frau und ich durften es auch. Schön war der Abend…

© uk-Fotos

 Klasse kurzer Auftritt von Henning Baum

 Christina Kampmann, Heike Kracht, Thomas Kufen, Prof. Christian Naber und Janina Krüger

Oberbürgermeister Thomas Kufen, Justin und ich schauen ihm über die Schulter

 Schauspieler und Schirmherr Henning Baum mit meiner Frau Sabine

 ...und mit Starkoch und Schirmherr Nelson Müller

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Sehr geehrter Herr Tech-Nick...

...in Ihrer neuesten Werbung geben vier Ehefrauen ihre Männer in Ihrem „Kinderparadies“ ab, weil sie dort stundenlang alles ausprobieren und sie dann in aller Ruhe shoppen gehen können.
Mein kleiner Freund Justin, 11 Jahre alt, wollte mich gestern in die Geheimnisse der neuen Playstation 4 („Playsi 4“) einweisen. Praktisch, vor Ort, direkt an der Konsole im Essener Einkaufszentrum. Doch die Station machte keinen Mucks. Wir standen vor einem schwarzen Bildschirm. Auf Nachfrage beim Experten in der Abteilung erhielt ich die Antwort: „Geht nicht, Sie dürfen aber auch nicht alles glauben, was die Werbung verspricht.“
Herr Tech-Nick, Sie Trendsetter aller Hipsterbärte,  Sie und Ihr Unternehmen haben mich und Justin schwer enttäuscht. Nix ist mit „Bei Technik fragen Tech-Nick“ fragen.
Und liebe Frauen, nehmen Sie ihre nervenden Männer zum Einkaufen mit und gebt sie nicht beim Planeten ab. Sie könnten nach meiner Erfahrung schneller draußen sein, als die Werbung verspricht, vielleicht auf direktem Weg in die nächste Kneipe. Und in Essen ist die Stahlstraße nicht weit vom Einkaufszentrum entfernt, nur die Arbeitsagentur versperrt die Sicht dort hin, wenn Sie wissen, was ich meine.
Herr Tech-Nick, Sie sehen mich am Boden zerstört.

Hochachtungsvoll
Ihr bärtiger Kollege 


Playsi 4 blieb tot...

 Enttäuscht - am Boder zerstört, Herr Tech-Nick

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Lachen für den guten Zweck



Vom 25.Dezember 2015 bis zum 3. Januar 2016 gastiert der Chinesische Staatscirkus in Essen. Mit dabei ist der wohl berühmteste Clown der Welt – Oleg Popov. Bereits einen  Tag vor Heiligabend, am Mittwoch, dem 23.12.2015, um 20.00 Uhr gibt der Zirkus eine Benefizvorstellung im Zeltpalast an der Frintroper Straße 100 in Borbeck. Der gesamte Erlös kommt der McDonald’s Kinderhilfe zugute, in Essen bekannt durch das Hundertwasserhaus im Grugapark. Hier wohnen Familienangehörige während der Behandlung ihrer schwer kranken Kinder – ein behütetes Zuhause auf Zeit.
Samantha (8) ihre Mama und kleine Schwester wohnten sechs Wochen im Hundertwasserhaus. Das schwer kranke Mädchen wurde im Klinikum fast jeden Tag   behandelt. Die Familie pendelte zwischen Protonenzentrum und Grugapark hin und her. Das bunte Haus bot in dieser Zeit teilweise auch eine Bleibe für Samanthas Papa, Oma und Opa.
Der 85-jährige Clown und einige Artisten des Zirkus besuchten im Oktober die Essener Kinderhilfe, einige Stunden Ablenkung für die Kinder und die Eltern. Auch Samantha durfte Oleg mal kräftig in seine rote Nase kneifen.
Wäre ein Besuch der Zirkusveranstaltung am Mittwoch, dem 23.12.2015 nicht ein vorgezogenes schönes Weihnachtsgeschenk oder ein bisschen Ablenkung von den Festtagsvorbereitungen? 

Karten (26,50 bis 57 Euro) unter www.weltcirkus.de oder www.eventim.de

Bitte teilen – damit die Hütte voll wird!

© uk-Foto

Oleg Popov und Samantha lernen sich im Oktober kennen. Ihre Behandlung hat gerade begonnen

Nach sechs Wochen Aufenthalt im Hundertwasserhaus können Stefania, Mama Doris und Samantha wieder ein bisschen lachen - der letzte Tag in Essen, es geht nach Hause

Dienstag, 15. Dezember 2015

Geld, Glück, Gutes...



3 100 000 000 000. Da musste ich erst einmal  nach den Nullen „googeln“. In Worten: 3,1 Billionen. So viele Euro werden bis 2014 an Vermögenswerten vererbt, besagt eine jetzt veröffentliche Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach.
So, liebe Politiker, besonders ihr Sozialdemokraten, jetzt aber mal ran an die Erbschaftssteuer, wobei nicht „Omma sein klein Häusken“ gemeint ist.

Rund 12 Milliarden Euro gingen uns durch dubiöse und betrügerische Finanzgeschäfte flöten. Aufgekippt ist der Steuerbetrug durch eine vom Land NRW für 5 Millionen Euro angekaufte „Steuersünder-CD“, berichten die Medien heute. Gut angelegtes Geld. Demnächst werden Fahnder bei einigen Banken auf der Matte stehen.   

Da bekommt das Zitat von Heiner Geißler (CDU) wieder seine berechtigte Bedeutung: „Es gibt Geld wie Dreck, es haben nur die falschen Leute.“

Oder an Menschen mit christlichen Werten noch dieses Bibelzitat gerichtet: „Sammelt keine Reichtümer hier auf Erden, wo Motten oder Rost sie zerfressen oder Diebe einbrechen und sie stehlen können…“ (Bergpredigt, Matthäus 6).



Die Stadt des Geldes - Frankfurt


Montag, 14. Dezember 2015

Weihnachtliches...



Das muss man erst mal hinkriegen; jeder Veranstalter würde sich die Hände reiben. Drei ausverkaufte Konzerte an zwei Tagen in der Essener Philharmonie. Die besten Karten waren schon im Sommer weg. Und das (fast) ohne Werbung.
Aufgetreten ist nicht irgendein Weltstar der klassischen Musikszene. Nein, es war „nur“ der Essener Polizeichor mit kräftiger Unterstützung beim diesjährigen Weihnachtskonzert. Gestern zum 61. Mal. Respekt.
Rund 160 Körper auf der Bühne. Also, Klangkörper. Frauen- und Männerchor, Orchester und Solisten.
Zugegeben, die Akteure, von der Sopranistin und ihren beiden Kollegen einmal abgesehen, waren schon im gesetzten Alter, die Zuhörer allemal, manche im Ü 80-Alter. Da fühlten wir uns richtig jung, meine Frau und ich.
Es waren drei wunderbare Konzerte und der gesellschaftliche Höhepunkt der Essener Sicherheitsbehörde. Der „neue“ Polizeipräsident Frank Richter traf in seiner Begrüßungsrede genau den richtigen Ton. Seine polizeiliche Weihnachtsbotschaft lautete sinngemäß: Nicht nur in dieser beschaulichen Zeit sollten die Menschen die Werte der Weihnacht leben, sondern das gesamte Jahr über ("Nehmen Sie das Gefühl ins neue Jahr mit").
Denn, auch Maria und Joseph fanden vor über 2000 Jahren nur unter erschwerten Voraussetzungen eine Bleibe, zwar in keinem Zeltdorf aber in einem offenen zügigen Stall mit Ochs und Esel in einem Landschaftsschutzgebiet. Frohe Weihnachten…

Der Polizeipräsident Frank Richter fand die richtigen Worte

Nicht nur die Ränge waren voll besetzt - auch die Bühne bot kaum noch Platz

Samstag, 12. Dezember 2015

Im Namen des Volkes?

Eine Frau (40) zieht jahrelang mit zwei Männern durch Deutschland. Die beiden Angehörigen der Nazi-Szene töten Menschen, fast ausschließlich Männer mit ausländischen Wurzeln. Aus Hass. Auch eine junge Polizistin ist unter den Opfern.
Die Frau steht seit zweieinhalb Jahren (!) vor Gericht und schweigt. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Verdacht auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, Beteiligung an Morden und Sprengstoffanschlägen.
In dieser Woche kündigen die Medien an, dass die Angeklagte endlich vor Gericht aussagen möchte. Was folgt ist ein Witz. Sie spricht persönlich erst gar nicht. Ihr Anwalt liest ein 53-seitiges strategisches Pamphlet vor. Die Angeklagte lächelt vor Beginn des Verhandlungstages (in die Pressekameras?).
Was müssen die Angehörigen der Opfer in solchen Momenten denken und ertragen?
Die bundesrepublikanische Justiz wird bei derartigen Prozessen am Nasenring durch die Gerichtsäle gezogen. Ich bin für Rechtstaatlichkeit, ich bin für eine faire Justiz, ich bin nicht für kurze Prozesse.
Aber derartige Verfahren sind nicht mehr im Sinne der Bürger. Da bin ich sicher. Und der Satz „Im Namen des Volkes“ trifft schon lange nicht mehr zu. Die Judikative und richterliche Gewalt im Staat hat sich ihre eigene Welt geschaffen.
Ich stelle mir einmal in solchen Gerichtsverfahren eine Volksabstimmung vor. Lieber nicht.


 
 

Freitag, 11. Dezember 2015

"Pedda" hat ne Neue...




Peter Maffey, auch schon im Rentenalter, hat ne Neue. Bei Musikern nix Besonderes. Aber der Altersunterschied ist schon krass, knapp 40 Jahre, wie bei „Oppa“ und Enkelin.  
Im Oktober, so die Regenbogenpresse, hat er die Lehrerin kennengelernt – im Sommer noch seine vierte (!) Frau kirchlich geheiratet.
Apropos Sommer. Da gab es 1970 den Song von ihm, in dem  eine reife Frau einen Jugendlichen in die körperlich Liebe einführte. „Und es war Sommer …ich war 16 und sie 31…“
Jetzt könnte er das Lied doch umtexten: „… da traf ich sie und sah in ihre Augen und irgendwie hatt' ich das Gefühl, als winkte sie mir zu und schien zu sagen: Komm setz dich zu mir: Ich bin 28 und du 66…“ 
Wie sich die Zeiten ändern.

 Peter Maffey in jungen Jahren - Schallplatten von ihm sind noch in meiner Sammlung

Mittwoch, 9. Dezember 2015

John Lennon



Gestern vor 35 Jahren - am 8.12.1980, um 22.50 Uhr -  wurde John Lennon von einem psychisch Kranken vor seinem Wohnhaus ermordet. Er starb im Alter von 40 Jahren. Noch einige Stunden vor der Tat ließ sich der Mörder vor dem Dakota Building mit ihm beim Signieren einer Schallplatte fotografieren.
Die Witwe von John Lennon, Yoko Ono,  wohnt nach wie vor in dem berühmten Haus in Manhattan. Einen Steinwurf davon entfernt hat sie im Central Park die Gedenkstätte „Strawberry Fields“ gestalten lassen. Fast jeden Tag treffen sich dort Fans von John Lennon, stellen Kerzen auf, legen Blumen nieder oder singen seine Songs.  John Lennon wäre heute 75 Jahre alt. Seine Text „Imagine“ ist so aktuell wie nie.
„ […] Stell dir vor, es gäbe keine Länder, das ist nicht so schwer. Nichts, wofür es sich zu töten oder sterben lohnte. Und auch keine Religion. Stell’ dir vor, all die Leute lebten ihr Leben in Frieden. […] Du wirst vielleicht sagen, ich sei ein Träumer, aber ich bin nicht der einzige! Und ich hoffe, eines Tages wirst auch du einer von uns sein. Und die ganze Welt wird eins sein.“

https://www.youtube.com/watch?v=VOgFZfRVaww

 Gesehen in einer New Yorker Galerie

Der Tatort und das Wohnhaus von John Lennon und Yoko Ono

 Gedenkstätte im Central Park

Montag, 7. Dezember 2015

Mutter...



Manche Zeitungsmeldungen sind so überflüssig wie ein Kropf. Beispiel gefällig. Heute berichtete meine "grüne" Tageszeitung im Kulturteil (ja, den lese ich auch) unter der Überschrift „Anne-Sophie Mutter spielt nur noch schulterfrei“ nicht über eine Kindesmutter, sondern über die Star-Geigerin gleichen Namens, die fortan nur noch in schulterfreien Kleidern auftreten möchte. Die 52-Jährige wird zitiert: “Ich würde sterben mit Ärmeln.“ Also, Frau Mutter, erstens, Sie würden sie nicht sterben und zweitens, wat denn nun, schulterfrei oder ärmellos. Das ist doch in der Kleidermode ein Unterschied, oder? Und jetzt noch ein sorry, dämliches Zitat:“ Man spielt Klavier ja auch nicht mit Handschuhen.“ Liebe Frau Mutter, es ehrt Sie ja, dass Sie mit 52 Jahren noch Haut zeigen möchten. Allerdings, alle großen männlichen Geiger und auch Ihre formidablen Geschlechtsgenossinnen spielen ihr Streichinstrument nicht in Handschuhen. 
Oder wird demnächst David Garrit im Unterhemd auftreten?  

Anmerkung: Ich hoffe, Frau Mutter, Sie sind in der Meldung richtig zitiert worden. Wenn nicht, bitte ich jetzt schon um Entschuldigung.

 Artikel aus der NRZ vom 7.12.2015

Sonntag, 6. Dezember 2015

Tour de France...



Diese Woche war mal wieder ein Belastungs-EKG  (Elektrokardiogramm unter körperlicher Aktivität) fällig. Herzkontrolle. Für mich ist der Belastungsakt immer ein kleine Tour de France. Du musst Fahrradfahren.  Es beginnt mit einer Flachetappe, dann geht’s in die Berge. Wat? Ja, alle drei Minuten Steigerung um 50 Watt. Der Tritt wird von Mal zu Mal schwerer und anstrengender. Und da ich noch nie gerne Fahrrad gefahren bin, ist diese Tour für mich eher eine Tortur.
 Am zweiten Tag meiner persönlichen Radrundfahrt in den Praxisräumen höre ich die Stimme der Arzthelferin: „Oh! Ihr Blutdruck ist ein bisschen hoch – 210! Wir messen mal lieber per Hand.“ Ein technischer Defekt war die Ursache, mein Blutdruck ist entsprechend normal. Zwei Etappen in den Bergen weiter, vernehme ich erneute die Stimme der Tourbegleiterin:“ Haben Sie Engelsgefühle?“ Verschwitzt und außer Atem frage ich zurück: “Bitte? Was? Engelsgefühle?“  War das doch vorhin kein technischer Defekt am Gerät? Die Arzthelferin wiederholte:“ Ich meine Engegefühle in der Brust – ohne L und S in der Mitte?“. Ach so, falsch verstanden.
 In Paris angekommen erhielt ich die Auswertung vom Tourarzt: “Alles O.K.! Ihr EKG ist top.“ Ein gelbes Trikot für den Toursieger, ein grünes für den besten Sprinter oder ein rot-gepunktetes für den besten Bergfahrer habe ich nicht bekommen. Egal.
Mir reichte schon der der sportliche Gedanke: „Dabei sein ist alles.“ Und über das Ergebnis bin ich hoch erfreut.

 Vor dem Start noch kurz ein Erinnerungsselfie

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Tatort...


Der „Tatort“ hat Geburtstag. Er wird 45 Jahre alt (960 Folgen). Und ich habe in zwei Episoden mitspielen dürfen.  
Der Schimanski-Tatort „Der Tausch“ war 1986 die 180. Folge. In dieser haben drei SEK-Kollegen und ich mitgemacht. Ein ganzer Drehtag nur für uns. Wir spielten iranische Terroristen und sollten in Duisburg einen Gefangenen aus dem Knast befreien. Eine richtige Action-Szene mit viel Ballerei. Etwa acht Stunden Drehzeit, übrig blieben knapp 2 Minuten, gleich die erste Szene im Film. Der Song „Midnight Lady“ von Chris Norman stammt aus diesem „Tatort“. 
An die Rolle sind wir gekommen, weil unserer Düsseldorfer SEK-Kollegen plötzlich zu einem richtigen Einsatz mussten. Die hatten mit der Produktionsfirma Bavaria gekungelt. Und nun suchten sie auf die Schnelle ein Ersatz-Quartett. Dies fanden sie in Essen. Es durfte natürlich niemand wissen. Eine dienstliche Genehmigung hätten wir nie bekommen.
Wir waren jung, wollten Spaß und trugen im Film Masken. Was sollte schon passieren, dachten wir vor den Dreharbeiten? Und dann haben wir für 400 DM Gesamtgage im wahrsten Sinne des Wortes unseren „Arsch riskiert“, beamtenrechtlich und körperlich. Es ist gut gegangen und mittlerweile verjährt. Jetzt ist „Der Tausch“ eine schöne Anekdote meiner Schaffenszeit und „der Rentner“ kann mal wieder von früher erzählen. Und in einem anderen historischen Tatort durfte ich sogar einen Satz sagen. Aber davon später.

Der Tausch auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=2eLbFkDLH3c&list=PLMbPbsn-u_g3NCWaPzN65uk_o8nhvJBU2&index=27







Oben links mit der roten Lampe bin ich. Erkennt man doch sofort. Die anderen Mike, Dietmar und Raymund...

Sonntag, 29. November 2015

Freundinnen...



Die beiden Schwestern kamen gerade aus der Klinik, ich räumte das Techniklager auf. Das ist neben meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als „Haus- und Hoffotograf“ mein neuer Job („Tech-Nick“) bei der McDonald’s Kinderhilfe Essen im Hundertwasserhaus.

Samantha (8) und Stefania (5) wollten sofort mit mir („Warum hast Du so einen weißen Bart?“) spielen, malen und fotografieren. Mit Aufräumen war Schluss. Wir Drei - Mama konnte sich ein bisschen ausruhen - hatten eine Menge Spaß. Die Mutter wohnt zurzeit mit Samantha und Stefania im Hundertwasserhaus. Sechs Wochen lang, 5 Tage die Woche, muss die 8-Jährige ins nahegelegnen Klinikum zur Protonenbestrahlung.

Und immer freitags hallt es dann durch Haus – Uwi, Uwi! Richtig hinten mit I. Meine Oma hat mich als Kind vor rund 50 Jahren auch so gerufen. Samantha und Stefania dürfen das. Sie sind ja jetzt meine neuen Freundinnen.

Übrigens: Wäre das nicht ein schönes vorgezogenes oder zusätzliches Weihnachtsgeschenk? Am Mittwoch, dem 23.12.2015 gibt der Chinesische Staatszirkus mit dem weltberühmten Clown Oleg Popov eine Sondervorstellung in Essen, Frintroper Str. 100, zugunsten der McDonald’s Kinderhilfe. Karten unter www.weltcirkus.de

Fotos: Das Weihnachtsfoto mit den Kindern hat Anja Kehnen gemacht, die Bilder mit der kleinen Stefania und mir ihre große Schwester Samantha. Sie will jetzt Fotografin werden.

Samantha - ein verschmitztes Lächeln für den Fotograf

 Die Köpfe sind schwer - Foto: Samantha
Mit "Uwi" in der Spielecke - Foto Samantha

Schwestern
 "Uwe, warum hast Du so einen weißen Bart?" - "Deshalb!"
Foto: Anja Kehnen

Donnerstag, 26. November 2015

Hoher Blutdruck



Seit meinem „Herzeleid“ Anfang des Jahres soll ich streng auf meinen Blutdruck achten. Tue ich auch, jeden Tag drei Mal messen. Bislang ist er im normalen Bereich. Jetzt stieg er allerdings von jetzt auf gleich in nicht gekannte Höhen – Hypertonie im Fachjargon.  Grund war der Anruf bei dem Arzt meines Vertrauens. Ich wählte die mir bekannte Nummer. Und jetzt beginnt der Moment des Blutdruckanstiegs. Verwählt? Bin ich bei einer dieser bescheuerten Servicehotlines gelandet?  Eine Telefonstimme ertönt: „Wenn Sie ein Rezept benötigen, drücken Sie die 1. Möchten Sie einen Termin vereinbaren, drücken Sie die 2. Bei sonstigen Anliegen drücken Sie die 3.“ Vor Schreck habe ich gleich die Leitung gekappt.
„Ne, ne, Doc, dat is Kokolores. Wat soll denn die Omma mit die Wählscheibe jezz drücken. Geht doch ga nich. Hau die neue Telefonanlage inne Tonne?“
Damit sich mein Blutdruck wieder normalisierte, habe ich der Praxis ein Mail geschickt und auf diesem Weg meinen EKG-Termin bekommen.




 Soll es noch geben. So sahen die Telefone früher aus (liebe Kinder)

Mittwoch, 25. November 2015

Nicht der Richtige...


Seit ein paar Wochen ist der Essener Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD) nicht mehr im Amt. Abgewählt. Manche sagen sogar „abgestraft“.  Die Vorsitzende seiner eigenen Partei, Britta Altenkamp,  hielt ihn schon vorher nicht für den besten Kandidaten.
Reinhard Paß wirkte nach außen häufig distanziert unterkühlt. In seiner Amtsführung machte er auch nicht immer die beste Figur („GVE-/ EBE-Skandale“). Jetzt lese ich in meiner Tageszeitung (NRZ), dass er seinen langjährigen Kollegen, den ehrenamtlichen Bürgermeister Rolf Fliß (Grüne) stil- und niveaulos aus dem Rathaus schickte.  Das OB-Büro forderte Rolf Fliß, immerhin 10 Jahre lang ehrenamtlicher Bürgermeister, lediglich auf, den Schlüssel seines Büros abzugeben, heißt es im Artikel.
Seinen eigenen Abgang ließ sich der Ex-Oberbürgermeister allerdings noch durch einen juristischen Schachzug durch die volle Pension versüßen.
Zweimal traf ich den ehemaligen Oberbürgermeister persönlich. Ich war sehr enttäuscht von diesen Begegnungen und von meinem Parteifreund (was er allerdings nicht wusste). Von Bürgernähe keine Spur.
Die „rote“ Britta hatte wohl doch das richtige politische Näschen: “Reinhard Paß sei die falsche Person  für das Amt des Oberbürgermeisters von Essen.“ Gescheitert an der Arroganz der Macht?

 Der Ex-Oberbürgermeister Reinhard Paß 2010 bei einer Veranstaltung auf dem Willy Brandt - Platz

Immer freundlich - Ex-Bürgermeister Rolf Fliß (rechts) . Selbst hier als Demonstrant mit dem Einsatzleiter der Polizei vor der Messe 
(c) uk-Foto 2011

Montag, 23. November 2015

Den Großen ganz nah...Willy Brandt



Als Polizist hatte ich das Privileg in den 1970er- und 1980er – Jahren einigen großen Politiker ganz Nahe zu sein. So den drei Bundespräsidenten Gustav Heinemann, Richard von Weizäcker, Carl Carstens, dem bayrischen Ministerpräsidenten Franz-Joseph Strauß, dem russischem Staatspräsidenten Wladimir Putin, dem amerikanischen Vize-Präsidenten George Bush (sen.), dem Bundeskanzler Helmut Kohl und dem DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker.

Eine kleine Begegnung mit einem der größten deutschen Politiker war für mich allerdings die eindrucksvollste. Beim Parteitag 1984 hielt der Vorsitzende der SPD Willy Brandt eine flammende Rede in der Essener Grugahalle. Sie wurde auf Monitoren nach hinten „Backstage“ übertragen. Dort saß ich mit „meiner“ SEK-Gruppe. Es galt immer noch die höchste Sicherheitsstufe zu Zeiten des RAF-Terrorismus.Nach Ende der Rede ging ich zur Bühne und stieß plötzlich hinter dem Vorhang auf Willy Brandt. Der 71-Jährige saß in sich gekehrt, ein wenig nach vorne gebeugt auf einem Holzstuhl und rauchte eine Zigarette, niemand bei ihm. Der SPD-Vorsitzende war nicht wieder zu erkennen. Gerade noch jemand, der eine ganze Halle voller Menschen begeisterte und in diesem Moment ein ausgebrannter, einsamer Politiker. Welch ein Unterschied innerhalb weniger Minuten. Oft denke ich als passionierter Fotograf und Willy Brandt-Fan („1972 Willy wählen“): Wäre das ein tolles Foto geworden.

Fotos: Von meinen Begegnungen gibt es keine Bilddokumentationen. Zum einen galt bei derartigen Einsätzen striktes Fotografieverbot und fotografierende Telefone gab es noch nicht. Zwei Zeitdokumente aus der WAZ sind noch vorhanden. Na ja, eher eineinhalb.
Willy Brandt hat ein bescheidenes Ehrengrab auf dem Waldfriedhof in Berlin-Zehlendorf. 


 Mit Bundespräsident Karl Carstens auf Wanderschaft

 Mit Bundespräsidernt Richard von Weizäcker, rechts sieht man noch mein Funkgerät
2009 holte ich das verpasste Foto von Willy Brandt nach

Donnerstag, 19. November 2015

Gedenken an meinen kleinen Freund......


Heute vor einem Jahr starb Moritz. Er wurde nur acht Jahre alt. Unsere ungewöhnliche Freundschaft begann bei der McDonald’s Kinderhilfe Essen und dauerte nur ein knappes Jahr. Hier, im Hundertwasserhaus, wohnen Eltern und Angehörige während der Behandlungszeit ihrer schwerkranken Kinder. Meine Frau und ich arbeiten dort ehrenamtlich. Man sah dem kleinen Mann seine Krankheit an. Eine lange Narbe zog sich quer über seinen kahlen Kopf. Auf der Nase trug er eine große schwarze Hornbrille. Moritz lachte mich an. Und auf die Frage, was er denn einmal von Beruf werden wolle, schwäbelte es aus ihm heraus. „Natürlich Bollezischd (Polizist), Scharfschütze beim SEK.“ Rums, das saß. Ich war Polizist und acht Jahre davon beim SEK. Moritz hatte sofort mein Herz erobert. Bei unseren nächsten Treffen war Moritz trotz seiner Krankheit immer voller Lebenslust. Auf Hunderten meiner Fotos lacht er. Moritz starb still und friedlich zu Hause am 20.11.2014.
Die Krankheit war aus seinem Gesicht verschwunden. Und selbst bei den letzten Aufnahmen, als er dort so entspannt in der kleinen Polizeimontur lag, meinte ich, ein Hauch von einem Lächeln wahrgenommen zu haben.
In Gedanken sind wir heute bei Sylke und Michael, seinen Eltern, natürlich bei seinem großen Bruder Niklas, seinen Omas und seinem Opa sowie allen Angehörigen in Mühlheim an der Donau.

Fotos: Moritz mit Mama, Papa, Bruder. Und wir "Bollezischden". Auf dem letzten Bild steht Moritz vor dem Wunschbaum im Hundertwasserhaus. Er hatte eigentlich nur einen Wunsch, ganz normal zur Schule gehen zu dürfen.