Nach dem Auszug der Polizei aus ihrem Stammhaus in 2025 kommt jetzt ein Vorschlag der SPD und FDP, berichtet heute Radio Essen in den Lokalnachrichten. Die beiden Parteien regen einen Einzug der Ausländerbehörde in das leerstehende Polizeipräsidium an. Spontane nicht ganz ernst gemeinte Äußerung eines Insiders: „Dann kann ja gleich das Polizeigewahrsam genutzt werden.“
Wo die Polizeiführung und andere Dienststellen in drei Jahren verbleiben, ist immer noch ein Geheimnis. Zumindest für die Öffentlichkeit. Die Ausschreibung zielte nach Bredeney, wo schon etwa 1000 Bedienstete in Gebäuden der ehemaligen Karstadt-Hauptverwaltung ihren Dienst verrichten. Der gegenüberliegende Bredeneyer Büropark soll für die Polizei das neue Domizil werden, munkelt man.
Die Rückseite mit den Anbauten aus den 1990er-Jahren - rechts das Gewahrsam
Für viele Essener ist der Auszug der Polizei aus dem Präsidium immer noch nicht nachzuvollziehen. Auch die Begründung, moderne Computertechnik und flexible Räume lassen sich in dem mehr als 100 Jahre alten Gebäude nicht verwirklichen, ist für viele Essener nicht zu verstehen. Denn das Gebäude wurde in den letzten 30 Jahren für viele Millionen Mark und Euro saniert, in den 1990er-Jahren ein neues Polizeigewahrsam, ein gesamter Flügeltrakt und später ein Zwischengebäude errichtet.
Einsatztaktisch wäre ein Einzug der zuständigen Polizeiinspektion Süd und der Verbleib der Kriminalkommissariate die bessere Lösung gewesen, sind sich viele Insider sicher, denn rund 70 Prozent der Polizeieinsätze sind in Rüttenscheid, Holsterhausen und Frohnhausen zu verzeichnen. Bürgernähe spielte wohl bei der Überlegung des Wegzug der Polizei aus dem Justizviertel in Rüttenscheid weiter südlich nach Bredeney eine untergeordnete Rolle. Vom Polizeibeirat und der Stadtspitze hat man zu der Verlagerung nichts gehört.
Die Front des Gebäudes in bester Lage im Essener Justizviertel
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