Festtelefon ist für viele - meist junge Leute - ein Fremdwort. „Festtelefon? Was ist das.“ Ich höre manchmal auch: „Ich konnte dich nicht erreichen.“ Auf Rückfrage: „Hast Du denn auch auf „meinem richtigen Anschluss“ angerufen, weil das Handy irgendwo in der Wohnung lag oder an der Ladestation im anderen Zimmer hing“, kommt die Antwort: “Oh, daran habe ich gar nicht gedacht.“
Die Telekommunikation läuft heute meist über das Handy. Man funkt per Flatrate. Und jeder weiß, dass bei Sprache, die durch die Luft fliegt, Aussetzer möglich sind. Funklöcher. Abgehackte Sprachfetzen kommen auf der anderen Seite an. Man spricht laut oder lauter: „Hast Du verstanden“ oder „warte, ich gehe mal wo anders hin.“ Manchmal hilft nur noch der Weg auf den Balkon. Na ja, können die Nachbarn wenigstens den einen Teil des Gesprächs mithören.
Ich bin ganz ohne Telefon aufgewachsen. Dann der erste graue Apparat mit Wählscheibe, später das bunte Luxustelefon mit Tastenfeld. Heute hat fast jedes Familienmitglied ab einem gewissen Kndesalter ein mobiles Telefon mit zig zusätzlichen Funktionen. App hier App da.
Ich bin gerne oldschool und telefoniere mit Leidenschaft über das gute alte Festnetztelefon, dessen Leitung aus der Wand kommt, weil ich gerne meinen Gesprächspartner verstehen möchte. Klar und deutlich. Fortschritt kann manchmal auch Rückschritt sein.
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