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Samstag, 3. April 2021

Auch das ist ein Teil unserer Polizeigeschichte…

… und zeigt deutlich, welchen gesellschaftlichen Wandlungen unsere Berufsgruppe unterliegt. Also unsere Katze "Fienchen" hat jetzt nichts damit zu tun, die hier aus dem Fenster schaut, und zufällig neben dem Cover des Buchtitels „Schwule, Lesben, POLIZEI“ sitzt.

Mein Vater, nach dem Krieg Polizist, hat Männer an den bekannten Treffpunkten festgenommen. Paragraph 175 StGB lautete: „Ein Mann, der mit einem anderen Mann Unzucht treibt […] wird mit Gefängnis bestraft.“ In schweren Fällen war die Strafandrohung: Zuchthaus bis zu 10 Jahren. Bei der Polizei existierten so genannte rosa Listen zur Verfolgung homosexueller Männer.

In meiner Polizeigeneration - Ende der 1960er-Jahre - war das Thema aus polizeilicher Sicht schon kaum eines mehr, dank der Strafrechtsreform vom damaligen Justizminister Gustav Heinemann, obwohl von älteren Kollegen immer noch eine Abneigung gegen schwule Männer offen geäußert wurde. Intern kannte ich niemanden, der zu seiner sexuellen Orientierung offen stand.

Kurz nach der Jahrtausendwende gab es im Foyer des Polizeipräsidiums die Wanderausstellung „Verfolgung von Homosexuellen durch die Polizei“, initiiert von der Essener Arbeitsgemeinschaft, der Rainer Grebert vom damaligen 2. Kommissariat und Jugendschutzbeauftragter angehörte. Rainer war auch später „Ansprechpartner für gleichgeschlechtliche Lebensform von innen und außen“, so die sperrige Bezeichnung.

Und heute können sich Frauen und Männer offen dazu bekennen, wenn sie lieben und mit wem sie zusammenleben möchten. Kolleginnen und Kollegen fragen sich zu recht: Was hat die Polizei denn damit zu tun? Und das ist gut so!

Buchtipp: Schwule, Lesben, POLIZEI – Vom Zwangverhältnis zur Zweck-Ehe“ – erschienen im Verlag rosa Winkel ISBN 3-86149-049-8

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