Einige Top-Fußballer lassen sich ihre Frisöre einfliegen,
wie damals der extrovertierte Topspieler von Borussia Dortmund Pierre-Emerick Aubameyang.
Er düste auch schon mal mit einem Jet nach Paris, um sich die Haare von einem
Promi-Frisör richten zu lassen.
Meiner stammt ursprünglich aus Beirut. In der libanesischen Hauptstadt hat er sich vor
vielen Jahren auch schon mal um die Haare von Superstars gekümmert. Er hat mir die
Beweisfotos gezeigt. Seit rund 15 Jahren arbeitet Rabih jetzt am Porscheplatz
in der Essener-Innenstadt. Er steht den ganzen Tag im Shop. Frau und vier Mädchen
müssen versorgt werden. Sisha-Bars meidet er. Ihn ärgert es auch, dass sogenannte
Familienclans sein Heimatland in Misskredit bringen, obwohl sie gar keine
Libanesen sind, aber häufig in den Medien so bezeichnet werden.
Rabih (rechts im Bild), seit vielen Jahren mein Frisör |
Ich bin von Anfang an in seiner haarigen Obhut. Zugegeben, meine
Haare wurden naturgemäß immer weniger. Immer kürzer durch die Einstellung am Haar-
und Bartschneider. Von 4 Millimeter auf 3, jetzt sind wir schon bei 1. Null traue
ich mich (noch) nicht.
Alle zwei bis drei Wochen sitze ich für eine halbe Stunde auf
seinem Stuhl. Die meiste Zeit beschäftigt sich der 43-Jährige allerdings mit
dem unteren Teil meines Gesichts und den Augenbrauen. Manchmal findet er auch verirrte
Haare in der Fläche. Die werden dann mit einem Faden entfernt, den er ganz
geschickt zwischen Mund und Zauberhänden führt. Arabische Zupftechnik.
Sein Arbeitsplatz ist immer tip top aufgeräumt |
Ich bin gerne bei ihm, erfahre eine Menge über seine Familie
und sein Heimatland, dass er in Kriegszeiten verlassen musste. Frisörgeschäft
gleich Nachrichtenbörse, Tratsch und Klatsch und Yellow Press. So war es immer.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen