Die Fotos stammen aus einem Bereich, der für die meisten
Essener fremd ist. Ich habe ihn kennengelernt. Allerdings Ende 1983. Dienstlich. Immer nachts. Weil dann Diebe mit Lkw
anrollten und tonnenweise Koks vom ehemalige Zechengelände „Emil-Emscher“ klauten.
Und das über viele Jahre. Die Bande war gut organisiert. Dazu gehörten auch Mitarbeiter
der Ruhrkohle AG. Alles bis auf Kleinste geplant. Das damalige 8. Kommissariat,
zuständig für organisierte Kriminalität, ermittelte. SEK und MEK unterstützten.
Wie Bergleute
gruben wir uns in der unwirklichen Gegend zwischen Autobahn, Rhein-Herne-Kanal
und „Köttelbecke“ zur Stadtgrenze Bottrop ein. Man konnte teilweise die Hand
vor Augen nicht sehen. Es war bitterkalt. Ein Kollege, der an der Bahnstrecke
auf Posten lag, erinnert sich: „Es wurde nur warm, wenn ein Zug mit heißem Koks
an mir vorbeifuhr.“ In einer der Nächte konnten wir einen Teil der Bande auf
frischer Tat in dem Bereich festnehmen. Die haben ganz schön blöd geguckt, als plötzlich dunkle Gestalten von der
Polizei auftauchten. Der Polizeireporter der WAZ, Erhard Bruse, schrieb Tage
später am 11. Januar 1984: „Kohlenklau scheffelte Millionen. Halde in Vogelheim
über Jahre geplündert – 21 Personen festgenommen.“ Heute ist dort fast nichts mehr los. Ein unwirkliches
Gelände mit riesiger Fläche. Ab und zu verirren sich dann wohl noch Menschen in
dieses Gebiet. Die vielen Graffitis und leere Pullen zeugen davon. Ich habe
mich auch am vergangenen Wochenende dorthin verirrt.
Wo früher Koks gelagert wurde ist heute eine riesige Freifläche |
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