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Sonntag, 18. August 2019

Zu wenig Polizisten


Gestern erscheint in der Essener NRZ und WAZ als Aufmacher „Erneut weniger Polizisten für Essen“. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Essen kritisiert die Personalpolitik der Landesregierung, die von einer nachhaltigen Stärkung der Polizei spricht.  Ihr Vorsitzende Heiko Müller und Gewerkschaftskollegen halten dagegen:  „Schönreden der tatsächlichen Personalsituation“. In diesem Jahr wird die Essener Polizei 110 Jahre alt. 43 Jahre gehörte ich dazu. Jetzt beobachte ich die Polizei aus der Distanz und  mit großem Interesse. Ich habe hautnah miterlebt, wie immer mehr Belastungen auf die Kolleginnen und Kollegen dazukamen. Die Dienststärken auf den Hauptwachen wurden geringer. Neue und zeitintensive Formen der Vorgangsbearbeitung zum Beispiel bei häuslicher Gewalt, neue Formen der Kriminalität, neue Aufgaben mit neu geschaffenen Dienststellen, zu viele personalintensive Stabsdienststellen. Ich habe auch Unsinniges miterlebt. Viele Arbeitsstunden wurden durch Beschäftigung mit sich selbst sinnlos „verplempert“, Arbeitsgruppen- und Besprechungsirrsinn.  Stichworte für Insider: Neue Steuerungsmodell, Fehlplanungen im Gebäudemanagement etc. Hinzu kommen soziale Themen wie die Vereinbarung von Familie und Beruf in Form von Teilzeittätigkeit und Organisationsmängel wie die Zerklüftung der NRW-Polizeibehörden in NRW, von denen es knapp 50 gibt.
Heiko Müler kritisiert harsch die Personalpolitik der NRW-Regierung
Die Forderung von Heiko Müller in Richtung Düsseldorf geschieht vollkommen zu recht, bevor wir hier Zustände wie in Berlin  bekommen. Dort registriert und berichtet jetzt das Landeskriminalamt von 59 (!) organisierten Banden bestehend aus deutschen und überwiegend ausländischen Kriminellen.  Sind wir im Ruhrgebiet nicht auch schon auf dem besten Weg dahin? Der Druck auf die Politik muss größer werden, damit asoziales Verhalten nicht noch mehr Überhand nimmt.

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